40-Tonner belasten die Südbrücke

Neue Schilder sollen Lastwagen fern halten/Nordbrücke ab 10. April wieder befahrbar

VON ANNA ZACHARIAS
Verden. Viel Verkehr durch Verden läuft seit der Sperrung der Nordbrücke über die Südbrücke. Obwohl diese nur für ein Gewicht von vier Tonnen ausgerichtet ist, sind immer wieder Lastwagen zu beobachten, die dort die Aller überqueren. Zusätzliche Schilder weisen nun auf beiden Seiten des Bauwerks auf die Beschränkung hin. Nach Informationen der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr soll die Nordbrücke ab dem 10. April wieder befahrbar sein. 

Um 40-Tonner von der Südbrücke fernzuhalten, stehen zeitweise Mitarbeiter des Betriebshofes der Stadt auf beiden Seiten der Aller. „Die Hinweisschilder werden zum Teil ignoriert“, sagte die Leiterin der Behörde in Verden, Gisela Schütt. Ein Balken als Höhenbegrenzung lasse sich auf die Schnelle aber nicht auftreiben. Das Bauwerk habe eine gewisse Toleranz, auf Dauer stelle die Belastung aber eine Gefahr dar. 

Das ist ein volkswirtschaftlicher Millionenschaden“, lt. Adrian Mohr, CDU-Landtagsabgeordneter.

Wie die Behörde mitteilte, wurde das Sanierungskonzept für die Nordbrücke am Freitag mit Fachleuten abgestimmt. Es umfasst den beschleunigten Einbau der Verstärkung im geschädigten Bereich und die schweißtechnische Sanierung des unmittelbaren Schadensbereiches. Zunächst geprüfte weitere Notlösungen seien verworfen worden, da ihre Planung und Umsetzung einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen würde.

Der Fraktionsvorsitzende der CDU im Landkreis Verden, Wilhelm Hogrefe, hatte vorgeschlagen, die Nordbrücke vor und hinter der beschädigten Stelle von unten mit großen massiven Streben abzustützen. „Dazu müsste eine große Fertigbetonplatte auf einem Lager von Eichenbalken am Flussufer den Streben von unten Halt geben. Mit dieser Maßnahme sollte es möglich sein, die gegenüberliegende Fahrbahn wieder für den Pkw-Verkehr freizugeben“, sagte Hogrefe.

Diesen Vorschlag hält Schütt allerdings für ungeeignet. „Das ist keine Lösung. Das würde länger dauern, als die jetzt geplante Sanierung“, sagte sie. Dafür müsse ein Betonfundament geschaffen werden, das 28 Tage lang aushärten muss. Die Behörde habe einige Experten im Einsatz, die alle Möglichkeiten geprüft hätten.

Hogrefe hatte außerdem vorgeschlagen, eine Pontonbrücke neben der neuen Eisenbahnbrücke zu verlegen. Die Baustraße entlang der Bahnlinie von Wahnebergen bis zur Siemensstraße in Verden könne dann für den Autoverkehr genutzt werden. Das Technische Hilfswerk in Hoya habe zwei Ersatzbrücken vorrätig, die sich für Verden eignen würden.

Bei einem Ortstermin an der Verdener Nordbrücke am Freitagnachmittag machte er sich gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt und dem Landtagsabgeordneten aus Dörverden, Adrian Mohr (beide CDU), ein Bild vom Schaden.

Andreas Mattfeldt wies darauf hin, dass die Sperrung für Unternehmen ein großes Problem darstelle, und Mohr fügte hinzu: „Das ist ein volkswirtschaftlicher Millionenschaden“. Mattfeldt fragte die ebenfalls anwesende Schütt, warum die Gesamtsanierung der maroden Brücke so lange dauern würde. Schütt erklärte, Sanierungen seien immer langwieriger als Neubauten.

Die jetzige Vollsperrung wird laut der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr nun genutzt, um eigentlich für Mai geplante Sanierungsarbeiten der angrenzenden Asphaltbereiche vorzuziehen. Hierzu wird am Montag, 23. März, mit den Fräsarbeiten begonnen. Die im Anschluss startenden Asphaltarbeiten sollen am Freitag, 27. März, abgeschlossen sein. Parallel zu den Asphaltarbeiten erfolgt die Sanierung der Rad- und Gehwege. Damit könne die hierfür geplante Vollsperrung im Mai entfallen, und der ursprüngliche Zeitplan eingehalten werden.

Derzeit werden Varianten für einen zweispurigen Neubau geprüft, der südlich oder nördlich neben der bestehenden Brücke errichtet werden soll. Laut Schütt sei die Nordvariante die wahrscheinlichere. Für einen dreispurigen Bau sei das Verkehrsaufkommen zu gering.

Bei den Sanierungsarbeiten an der Nordbrücke war am Dienstag bei Betonschneidarbeiten der Längsträger beschädigt worden. Aufgrund des Ausmaßes des Schadens wurde eine sofortige Vollsperrung für den Verkehr angeordnet, da die Brücke nun lediglich ihr eigenes Gewicht tragen könnte.

aus Verdener Nachrichten vom 21.03.2015