„Alle Kinder sollen sich freuen können“

Die Projektleiter von „Weihnachten im Schuhkarton“ hatten für den Mittwochabend zu einer großen Packparty in die Verdener Baptistengemeinde geladen. Und viele Freiwillige aller Altersgruppen kamen, um mehrere Hundert Kartons mit Geschenken zu füllen. Diese sollen nun in einigen Wochen armen Kindern in ganz Osteuropa das Weihnachtsfest verschönen.

VON MARIUS MERLE
Verden. Malbuch, T-Shirt, Plüschkatze, Zahnbürste, Schokolade, Buntstifte, Haarbürste, Holztigerente und ein Kartenspiel – diese Gegenstände in einen zuvor geschmückten Schuhkarton gepackt, den Deckel drauf und schon ist das Weihnachtsgeschenk für ein osteuropäisches Kind fertig. Mehrere Hundert solcher Präsente stellten Freiwillige im Rahmen der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ bei der Packparty am Mittwochabend in der Verdener Baptistengemeinde mit allerlei Spiel- und Süßwaren zusammen.

Diese werden dann im Laufe des Novembers an zwei- bis 14-jährige Jungen und Mädchen in Osteuropa verteilt. Viele von ihnen würden zu Weihnachten ansonsten wahrscheinlich kein Geschenk bekommen. Nun werden sie mit einem Karton überrascht und können sich über den Inhalt wie etwa Kuscheltiere oder Bonbons freuen.

Rund 80 Freiwillige aus allen Altersgruppen waren zu der Packparty gekommen, unter ihnen auch die Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt (CDU) und Christina Jantz (SPD) mit ihren Familien. „Was gibt es Schöneres, als Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern?“ Mit dieser rhetorischen Frage begründete Jantz ihre Teilnahme an der Veranstaltung.

Bereits zum achten Mal nimmt Verden an der bundesweiten Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ teil. Seit den Anfängen sei die Anzahl der Teilnehmer und der gefüllten Pakete stets angestiegen, berichtete Sammelstellenleiterin Monika Berlitz. Deutlich gestiegen sei in diesem Jahr zudem die Spendenbereitschaft der Verdener Kaufleute, durch die die aufgebauten Tische prall mit Kleidung, Spielzeug und anderen Dingen gefüllt waren. „Wir haben dreimal soviel Ware wie im Vorjahr übergeben bekommen“, erzählte sie zufrieden.

Die Gäste der Packparty konnten dann entweder bereits vorbereitete Schuhkartons mit den Geschenken füllen oder mitgebrachte Kartons bekleben und diese mit zuvor eingekauften Artikeln packen. In dem großen Kellerraum der Baptistengemeinde entwickelte sich so schnell ein emsiges Treiben, denn alle Anwesenden waren engagiert bei der Sache und wollten mehrere Kartons packen. Und, egal ob Jung oder Alt, alle waren mit dem gleichen Vorsatz gekommen.

„Die Aktion ist eine gute Chance, ärmeren Menschen zu helfen und etwas zu geben“, sagte der 13-jährige Jonathan aus Verden, der zum ersten Mal an der Aktion “Weihnachten im Schuhkarton“ teilnahm. Man wisse bei dieser Aktion zudem, dass die Hilfe auch wirklich ankomme, fügte seine Mutter an. Die neunjährige Johanna nannte als Grund für ihre Mitarbeit, dass sich „alle Kinder sich an Weihnachten freuen können“. Zuvor hatte sie bereits mit den Mitschülern ihrer Klasse in der Jahnschule Weihnachtspakete mit allerlei Kleinigkeiten gepackt.

Auch das Ehepaar Renate und Richard Schätzle hatte sich bereits im Vorfeld der Packparty sehr stark für „Weihnachten im Schuhkarton“ engagiert. Über 400 Schachteln beklebten sie, die nun von den fleißigen Freiwilligen gefüllt wurden. „Mein Mann und ich sind Rentner, da haben wir viel Zeit und wollen einfach etwas Gutes tun“, erklärte Renate Schätzle die Beweggründe dafür, nun schon im vierten Jahr in Serie aktiv mitzuhelfen.

Hilfe, über die sich das Sammelstellenteam um Berlitz sehr freut. „Natürlich hoffen wir, dass wir den Rekord von rund 1300 Kartons aus dem Vorjahr noch mal toppen können“, sagte Veronika Witt angesichts der zahlreichen Teilnehmer.

© VN 01.11.2013