Andreas Mattfeldt hat große Chancen

MdB Enak Ferlemann setzt auf bürgerliche Mehrheit
Abgeordneter zu Besuch im Zeitungshaus / Unionspolitiker räumt Nachfolger große Chancen ein



Von Klaus-Dieter Pfaff Lilienthal.

„Aber ja – die Aufgabe hat mir viel Spaß gemacht. Ich mag Land und Leute. Und ich denke, ich habe auch für so manchen Bürger aus dem Landkreis Osterholz bei seinen Problemen die eine oder andere Tür in Berlin oder anderswo öffnen können“, sinniert Enak Ferlemann, und fügt nachdrücklich hinzu: „Das wird auch in den nächsten Monaten der Fall sein, denn noch bin ich der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Cuxhaven-Osterholz.“ Von einer Abschiedstour sei er noch meilenweit entfernt, denn gewählt wird erst am 27. September.

Der Christdemokrat aus Cuxhaven, der seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages ist und sich in Berlin besonders im Verkehrsbereich engagiert, machte jetzt wieder mal im Lilienthaler Zeitungshaus Station, um seinen „Bericht aus Berlin“ abzugeben. Dass es dabei allerdings dann doch mehr um Fragen ging, die seinen Wahlkreis und die künftige personelle Situation der Union betrafen, verseht sich fast von selbst. Schließlich gab es zwischenzeitlich eine Wahlkreisreform, die die Landschaft schon ein ganzes Stück verändert. Künftig bilden die Osterholzer mit den Verdenern einen Wahlkreis. Und Enak Ferlemann tritt dann im neuen Wahlkreis Cuxhaven/Stade II an.

Er sei seiner Aufgabe als Abgeordneter in den beiden Legislaturperioden stets nachgekommen, betont Ferlemann: „Das wissen die Bürgerinnen und Bürger auch. Und genau das wird ganz sicher auch mein Nachfolger Andreas Mattfeldt tun, wenn er am 27. September das von ihm angestrebte Bundestagsmandat bekommt“, versichert der Christdemokrat, der allerdings auch weiß, dass dazu sehr viel Einsatz, Fleiß und Präsenz gehört. Der neue Mann tritt bekanntlich gegen einen alten Bekannten an, denn für die SPD kandidiert der bereits amtierende Abgeordnete Joachim Stünker, der wie Mattfelds aus Langwedel kommt.

„Aber unser Mann wird’s schaffen, denn er weiß aus langjähriger Erfahrung als Kommunalpolitiker, wie man sich auf eine Wahl vorbereitet und wie man die Bürger überzeugen kann. Wie sonst wäre er auf Anhieb hauptamtlicher Bürgermeister in Langwedel geworden?“ Er werde seinen Nachfolger selbstverständlich in den nächsten Monaten auch persönlich unterstützen, sagte Ferlemann. Im übrigen habe der Kollege Mattfeldt einen guten Draht zur Partei, denn er gehöre schon über einen langen Zeitraum dem CDU-Bezirksvorstand an, so dass er diverse Tipps bekomme. Ferlemann selbst ist Vorsitzender des Bezirksvorstandes und Chef der CDU-Landesgruppe im Bundestag – eine Position, die ihm Einfluss in Berlin sichert, unter anderem durch seine direkten Kontakte zur Fraktionsspitze.

Der CDU-Politiker setzt im Hinblick auf die Bundestagswahl voll und ganz auf die Bürger. „Ich denke, dass die Wählerinnen und Wähler klare Mehrheiten in Berlin wollen. Und ich glaube auch, dass es im September auf eine bürgerliche Mehrheit hinaus läuft.“ Das sei sinnvoll, weil es dem Land gut tue. Auf der anderen Seite sieht Ferlemann durchaus auch eine deutliche Annäherung zwischen seiner Partei und den Grünen. So könnte es unterm Strich auch eine „Jamaika-Koalition“ mit Grünen und Liberalen geben.Die große Koalition habe trotz einiger Probleme und Kritik viel erreicht. Dennoch sei das nur eine Regierungsalternative auf Zeit. In einer ganz persönlichen Bilanz freut sich der Abgeordnete über die erreichen Ziele in der Verkehrspolitik. Dazu zähle unter anderem auch die Planung der Küstenautobahn und der sehr viel effizienter und transparenter gewordene Straßenbau in Niedersachsen. „Hier hat der Bund die Planungsverfahren gesetzlich beschleunigt“, freut sich Ferlemann.

© Copyright Bremer Tageszeitungen AG, Datum: 12.02.2009