Zum Gespräch in der Agentur für Arbeit Verden

Die Vermittlungspraxis der Bundesagentur für Arbeit ist durch einen Artikel der Zeitschrift SPIEGEL jüngst in den öffentlichen Fokus geraten. Laut SPIEGEL würden Ermittlungserfolge manipuliert und schwerpunktmäßig besonders „einfache“ Kunden vermittelt – zum Leidwesen der Arbeitsuchenden, die auf Hilfe der Vermittler wirklich angewiesen seien. Grund dafür sei das quantitative System der Zielformulierung und –kontrolle, welches die Realität nicht abbilde. Diese Kritik schlug ihre Wellen bis in den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, wo ich häufig Berichterstattungen für den Bereich der Bundesagentur für Arbeit übernehme. Ein Grund für mich, dass Gespräch mit Klaus Stietenroth, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Regionaldirektion Niedersachsen, zu suchen und über die Vorwürfe des SPIEGEL zu diskutieren. Auch Klaus Oks, Geschäftsführer Grundsicherung der Regionaldirektion Niedersachsen sowie Christoph Tietje, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Nienburg-Verden nahmen an dem Austausch teil. Stietenroth erläuterte, wie Ziele für die Arbeitsagenturen formuliert werden. Diese kämen keinesfalls einseitig von der Zentrale bzw. dem Vorstand, sondern würden immer unter Berücksichtigung lokaler Angebote und Möglichkeiten vereinbart. So sollen sie passgenau den regionalen Arbeitsmärkten entsprechen. Gleichwohl, so räumte Stietenroth ein, haben die Agenturen in 2012 ihre Ziele vorwiegend nicht erreicht, weshalb über eine Anpassung der Zahlen nachgedacht würde. Neben der jüngsten Kritik standen auch positive Aspekte auf der Gesprächsagenda. So resümierte Christoph Tietje die erfolgreiche Fusion der Arbeitsamt-Bezirke Verden und Nienburg. Seinerzeit hatte ich durch eine Vielzahl von Gesprächen maßgeblichen Anteil daran, dass Verden als Hauptsitz erhalten bleiben konnte. Ich freue mich, dass die Umstrukturierung so geräuschlos und erfolgreich durchgeführt wurde und damit Arbeitslose aus der Region vor Ort weiterhin optimal betreut werden können.