Aus dem Kaiser-Exil auf die Reichstagskuppel – Delegation von Ehrenamtlichen des Hauses Doorn in Berlin
Geschichte verbindet Menschen – auch über Grenzen hinweg. Das ist auch bei einer niederländischen Besuchergruppe so, die auf meine Einladung hin den Deutschen Bundestag besucht hat.
Die niederländischen Ehrenamtlichen stammen aus der Gemeinde Utrechtse Heuvelrug, genauer gesagt von dem kleinen Schloss „Huis Doorn“. Dort lebte der ehemalige deutsche Kaiser Wilhelm II. von 1920 bis zu seinem Tod 1941 im Exil. Bis heute finden sich seine sterblichen Überreste in einem Mausoleum auf dem Schlossgelände. Wilhelm II. war letzter deutscher Kaiser und König von Preußen, bis er am 9. November 1918 ins Exil gehen musste.
Gemeinsam mit meinem Brauerei-Geschäftspartner und gutem Freund, Georg Prinz von Preußen, einem direkten Nachfahren des Kaisers, pflege ich seit vielen Jahren enge Kontakte nach Doorn. Deshalb freue ich mich sehr, dass meine Einladung jetzt angenommen und der Besuch der Delegation in Berlin in die Tat umgesetzt werden konnte.
Die Besucher vom Huis Doorn bekamen eine exklusive Führung durch das Reichstagsgebäude und die anliegenden Bundesliegenschaften. Wie für viele andere Gäste auch, war ein Ausflug auf die Reichstagskuppel bei bestem Wetter sicherlich ein weiteres Highlight des Besuches in Berlin.
Bei ihrer Visite in Berlin hat sich bei den Ehrenamtlichen aus unserem Nachbarland der Eindruck verstärkt, dass es in Deutschland inzwischen immer weniger Bereitschaft besteht, ein Ehrenamt zum Wohle der Allgemeinheit zu übernehmen. Das deckt sich leider mit meinen Erfahrungen im Wahlkreis und in Berlin. Dabei ist das ehrenamtliche Engagement für eine funktionierende Gemeinschaft vor Ort unglaublich wichtig.
Deshalb möchte ich an alle Bürgerinnen und Bürger appellieren, sich mehr für Vereine und Projekte vor Ort, aber auch für die Mitmenschen insgesamt einzusetzen. Individualität ist schön, aber das darf nicht zu Lasten der Allgemeinheit uns unseres sozialen Gefüges gehen. Wir könnten uns die heute mögliche Individualität der Menschen überhaupt nicht leisten, wenn nicht die Ehrenamtlichen in vielen Jahrzehnten den Boden dafür geschaffen hätten. Dafür sollten wir ihnen sehr dankbar sein.