Auswertung zum Erdbeben

VON ANKE LANDWEHR

Verden·Langwedel.Nach einer ersten Auswertung der seismologischen Aufzeichnungen gibt es Indizien für einen Zusammenhang zwischen dem Erdbeben am 22. November und der konventionellen Erdgasförderung im Raum Völkersen. Das haben der Niedersächsische Erdbebendienst (NED) des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) gestern in einer gemeinsamen Presseerklärung mitgeteilt.

Beide Stellen werten die seismologischen Daten in enger Kooperation aus. Das Epizentrum des Bebens lag am Rande des Erdgasfeldes Völkersen, die Lokalmagnitude betrug 2,8 (ML). NED und BGR stellen für ihre Untersuchungen seismische Daten des deutschlandweiten Regionalnetzes sowie von lokalen Stationen eines temporären Stationsnetzes zur Verfügung. Letzteres hat die BGR zusammen mit den Universitäten Potsdam und Hamburg im Mai 2012 aufgestellt. Auch werden die Daten aus dem Überwachungsnetz der Industrie einbezogen.

Dem Erdgasförderunternehmen RWE Dea sind nach dem Erdbeben mehr als 70 Schadensfälle gemeldet worden, wie Firmensprecher Derek Mösche gestern sagte. Sie werden jetzt von Mitarbeitern des Verdener Architekturbüros Dreischhoff & Partner begutachtet, die damit in etwa zwei Wochen beginnen werden. Mösche: „Auch wenn es nach wie vor keinen erwiesenen Zusammenhang zwischen der Erdgasproduktion und dem seismischen Ereignis gibt, übernimmt RWE Dea – aus Kulanz und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht – die Kosten für die Begutachtung.“ Das Verfahren werde voraussichtlich rund vier Monate in Anspruch nehmen.

Unterdessen hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt vom Erdbeben Betroffene zu einem Stammtisch eingeladen (Montag, 21. Januar, 19 Uhr, „Alter Krug“ in Völkersen). Er wolle ihnen die Möglichkeit des Austauschs geben, so der Politiker und bittet um Anmeldung bis zum 18. Januar per E-mail an andreas.mattfeldt@bundestag.de oder telefonisch unter 0 30 / 22 7713 22.

Die Bürgerinitiative „No Fracking“ wiederum nimmt die Landtagswahl am kommenden Sonntag, 20. Januar, zum Anlass für ein öffentliches Treffen. Es beginnt um 17.30 Uhr ebenfalls im Gasthaus „Alter Krug“. Die BI in einer Pressemitteilung: Niemand wisse, ob es nach der Wahl zu einer Änderung etwa des Bergrechtes kommen werde.