Bexbach ist bei Kaserne Vorbild

Schwanewede setzt auf Bundespolitik

VON GABRIELA KELLER
Schwanewede. Bei den geplanten Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) über einen Verkauf des Lützow-Kasernengeländes setzt die Gemeinde Schwanewede auf bundespolitische Schützenhilfe. Mit Unterstützung unter anderem des Wahlkreis-Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt (CDU) hoffen die Schwaneweder, schneller und zu einem für die Kommune akzeptablen Kaufpreis zum Ziel zu kommen.
Wie förderlich einflussreiche Verbündete sein können, haben Vertreter der Gemeinde jüngst in Bexbach erfahren. Die saarländische Kommune, mit rund 20 000 Einwohnern so groß wie Schwanewede, verlor vor zwölf Jahren ihre Kaserne. Heute steht auf dem 45 Hektar großen Ex- Militärgelände ein Gewerbepark mit 85 Firmen und 950 Beschäftigten. Vor Pfingsten sahen sich Bürgermeister Harald Stehnken, Bauamtsleiter Johann Kroog und der Konversionsbeauftragte Gerhard Luhrmann vor Ort um. Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis und Gewerbepark-Managerin Doris Gaa führen verrieten das Bexbacher Erfolgsrezept. Die Gemeinde erwarb das Gelände damals für drei Millionen Mark und gründete eine Gesellschaft. Das Modell kann sich Stehnken auch gut für Schwanewede vorstellen. „Wir brauchen schnell Verfügungsgewalt über das Kasernengelände.“ Je eher die Gemeinde die Hand darauf habe, desto zügiger lasse sich das Gelände neu entwickeln.
„ Einflussreiche Politiker sind wichtig“, hat der Bürgermeister als Erkenntnis aus Bexbach mitgenommen. „Wir möchten über die Kanäle der Bundespolitik an Bima herantreten, um einen realistischen Kaufpreis für die Kaserne auszuhandeln.“ Bislang schwebt den Schwanewedern für die Lützow-Kaserne eine Mischung aus Gewerbe, Wohnen und Freizeit vor.

© Copyright Bremer Tageszeitungen AG, Datum: 31.05.2012