Bürgerinitiative wird in Berlin aktiv

16. April 2012
Pressespiegel

Demo in Völkersen geplant / Aufruf für Veranstaltung am 5. Mai

VÖLKERSEN. Die Völkerser Bürgerinitiative (BI) „No Fracking“ plant für den 5. Mai eine Demonstration. Dabei will man an diesem Tag von Völkersen nach Schülingen ziehen: zu Fuß, mit dem Rad oder dem Treckergespann. Vor dem RWE-Dea Förderbetrieb in Schülingen soll gegen 15.30 Uhr eine Abschlusskundgebung stattfinden.

Man erwarte aus allen Ortschaften des Erdgasförderfeldes Völkersen zahlreiche Teilnehmer, so Andreas Noltemeyer für die Bürgerinitiative. „Auf Transparenten und Schildern soll die Forderung an die RWE klar zum Ausdruck kommen: Kein Gift in unsere Böden und Trinkwasser“, heißt es in dem Aufruf zur Demonstration.
Zu deren Auftakt trifft man sich ab 14 Uhr am Gasthaus „Zum alten Krug“ in Völkersen, um 14.30 Uhr will man sich auf den Weg nach Schülingen machen.

Eigentlich wollte man sich von der Bürgerinitiative auch auf nach Berlin machen, um am Fachvortrag „Nachgebohrt“ (der über Risiken bei der Erdgasförderung und dem Fracking berichten sollte) von Bündnis 90 / Die Grünen teilzunehmen. Die Veranstaltung wurde aber wegen des anstehenden Landtags-Wahlkampfes in Nordrhein-Westfalen auf Ende Juni verschoben.
Also fuhr man nach Berlin, um im Reichstag mit Mitgliedern des Bundestages die Probleme rund um das Thema „Erdgas“ zu erörtern.

Unter anderem traf man sich mit Dorothea Steiner aus Osnabrück, umweltpolitische Sprecherin von Bündnis 90/ Die Grünen und ehemalige Landesvorsitzende der Grünen in Nierdersachsen sowie Oliver Krischer, Mitglied im Ausschuss Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

Die Beiden nahmen sich über eine Stunde Zeit, um die Geschehnisse rund um das Gasfeld Völkersen erörtert zu bekommen.
Die entstehende Diskussion zeige den doch eher besorgniserregend laschen Umgang im Ergassektor im Bezug auf Sicherheitsstandards und Kontrolle durch das Landesamt für Bergbau, Ernergie und Geologie (LBEG), war man sich im Gespräch einig.

Entsprechende Gesetze auf Landes- aber auch auf Bundesebene zu ändern war eine konkrete Forderung an die beiden Politiker. „Nach dem guten und intensiven Gespräch“, so Noltemeyer, wollte die BI-Delegation die günstige Gelegenheit nutzen, um sich auch mit Andreas Mattfeldt zu treffen.

Der hiesige CDU-Bundestagsabgeordnete ermöglichte spontan, trotz engen Terminkalenders, einen Gesprächstermin.

Die Bilanz am Ende eines Berlinbesuchs: Man konnte man mit dem Gefühl, fraktionsübergreifend auf die örtlichen Ereignisse rund um die Benzolverunreinigung in Völkersen und die erwünschten Veränderungen in der Genehmigung von Projekten in der Ergasförderung aufmerksam gemacht zu haben, nach Hause fahren.
Außerdem erarbeitete die BI zusammen mit Dr. Maike Schaefer, Sprecherin für Umweltpolitik für die Grünen im Bremer Senat, eine Initiative zum Thema „Trinkwassergefährdung durch Fracking und Erdgasförderung im Wasserschutzgebiet Panzenberg“.

Grund für diesen Vorstoß waren die Informationen in Bezug auf die Verpressstelle für Lagerstättenwasser aus der Erdgasförderung in Scharnhorst unweit großer Trinkwasservorkommen. Aus Verden bekommt Bremen bis zu acht Millionen Kubikmeter Trinkwasser im Jahr (25 Prozent der verbrauchten Gesamtmenge). Und mittlerweile macht man sich auch in der Hansestadt so einige Sorgen um eine mögliche Verunreinigung des Trinkwassers.

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