Bürgerinitiativen gegen Fracking machen mobil

Landkreis Verden (kut). Die Bürgerinitiativen (BI) im Landkreis Verden gegen Fracking und die Verpressung von Lagerstättenwasser machen mobil. Gemeinsam wollen fünf Gruppen am kommenden Sonnabend, 9. Mai, demonstrieren. Die Demo steht unter dem Motto „Kein Gift in unsere Erde“. Die Mitglieder wollen ihrer Forderung Nachdruck verleihen, dass kein bei der Erdgasförderung anfallendes Lagerstättenwasser ungereinigt zurück in die Erde geleitet werden darf. Beginn ist um 14 Uhr. Die Teilnehmer treffen sich in Holtebüttel in der Nähe des DEA Hauptbetriebsplatzes, Schülinger Straße.
In Völkersen plant die RWE Dea, an der aufgegebenen Förderstelle Nord Z3 ein neues Entsorgungsverfahren von Lagerstättenwasser einzuführen. Einen entsprechenden Genehmigungsantrag hatte die RWE Dea im Dezember des vergangenen Jahres bei der zuständigen Aufsichtsbehörde, dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) gestellt. Die Bürgerinitiativen kritisieren, dass Probleme wie schadhafte Bohrlochzementierung, Verunreinigung der Rotenburger Rinne und durch Verpressung ausgelöste Erdbeben bei diesem Plan völlig unberücksichtigt bleiben würden. Aus diesem Grund fordern die BIs eine vom Bund oder der Landesregierung in Auftrag gegeben Studie zum weiteren Umgang mit dem Lagerstättenwasser.
Heinz Oberlach, Sprecher der RWE Dea, erklärte jetzt, dass an der Förderstelle Völkersen-Nord Z3 kein Lagerstättenwasser „verpresst“ werden soll. „Vielmehr geht es bei dem Projekt um die drucklose Rückführung von insgesamt rund 90 000 Kubikmetern Lagerstättenwasser pro Jahr in mehr als 5000 Meter Tiefe.“ Auch das Trinkwasser sieht er nicht gefährdet. „Nutzbares Wasser befindet sich in Tiefen von maximal 400 Metern und damit mehr als 4500 Meter über den Bereichen, in denen Lagerstättenwasser bereits heute vorkommt“, sagte Heinz Oberlach. Dazwischen würden mächtige Gesteinsschichten liegen, die die Lagerstätte nach oben abdichten würden.
Die Demo wird mit einer Begrüßung durch den Sprecher der Bürgerinitiative aus Völkersen, Thomas Vogel, eröffnet. Im Anschluss machen sich die Teilnehmer auf den Weg nach Völkersen. Auf dem Sportplatz soll es eine Abschlusskundgebung geben. Wie die Bürgerinitiativen mitteilten, werden auch die hiesigen Bundestagsabgeordneten Christina Jantz (SPD) und Andreas Mattfeldt (CDU) vor Ort sein. 

 


Am kommenden Sonnabend wollen die Bürgerinitiativen aus dem Landkreis Verden gegen die Verpressung von Lagerstättenwasser demonstrieren. FOTO: BJÖRN HAKE
Achimer Kurier und Verden Stadt und Land vom 7. Mai 2015