Bundestag-Erweiterung darf nicht zum zweiten BER werden: Besichtigung der Baumängel im Anbau des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses

Bundestag-Erweiterung darf nicht zum zweiten BER werden: Besichtigung der Baumängel im Anbau des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses

Kürzlich habe ich den Keller des zu den Liegenschaften des Bundestages gehörenden Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses besucht, um mir ein eigenes Bild zum Umfang der dortigen Bauschäden zu verschaffen. Aufgrund von Rissen im Beton der Bodenplatte des Gebäudes verzögert sich die Fertigstellung des Berliner Baus bereits seit rund sechs Jahren. Dennoch werden Abgeordnete und Öffentlichkeit kaum durch die Gebäudeverwaltung des Deutschen Bundestages und das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) über den Stand der Sanierungsarbeiten informiert. Ein Zustand, mit dem ich mich nicht länger zufrieden geben wollte und deshalb persönlich auf eine Besichtigung des Kellergewölbes gedrängt habe. Gemeinsam mit Kollegen der Kommission des Ältestenrates für Bau- und Raumangelegenheiten des Deutschen Bundestages unter Vorsitz Wolfgang Kubickis konnte ich mir dann vergangene Woche einen eigenen Überblick verschaffen und meine Fragen von Vertretern des BBR beantworten lassen. Ich blicke nun schon seit längerem mit zunehmendem Unmut auf die schleppend vorangehenden Arbeiten. Bei der Begehung der Baustelle ging es mir nun darum, zu erfahren, wie das BBR die entstandenen Schäden genau beheben will und wie lange sich der Bauzeitraum dadurch noch einmal verzögern wird.

Der Erweiterungsneubau des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses schließt sich an das bereits bestehende Gebäude an und soll Platz für zusätzliche Büros und Besprechungsräume sowie einen Versammlungs- und Ausstellungsbereich bieten. Das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus selbst wurde 2003 fertig gestellt, der Erweiterungsneubau verzögert sich jedoch bereits seit 2012. Der Grund hierfür sind Risse im Beton der Bodenplatte, ein Phänomen, welches sich prinzipiell auf vielen Baustellen finden und normalerweise im Laufe der Bauzeit automatisch beheben lässt. Im Fall des Erweiterungsbaus sind die Risse jedoch zu groß geworden, so dass Wasser in die Bodenplatte eindringen und sich horizontal verteilen konnte. Diese müssen nun beseitigt werden, was seither erhebliche Sanierungskosten mit sich bringt. Um zu klären, wer die Verantwortung für den Schaden trägt und wie in der Bausache nun weiter verfahren werden soll, wurden Gutachten in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse auch nach Jahren noch immer nicht vorliegen. Erst nach Vorliegen der Gutachten könnten aber die Auswirkungen auf Kosten und Termine der Baumaßnahme genau beziffert werden. Voraussichtlich im Mai soll es in dieser Sache nun endlich Ergebnisse geben. Ich hoffe, dass die Bau- und Sanierungsmaßnahmen mit Eingang der entsprechenden Gutachten endlich zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden können. Ich persönlich werde hier dran bleiben und mich in regelmäßigen Abständen über den aktuellen Stand der Arbeiten informieren.