Bewegung in der Übungsplatz-Frage

VON GABRIELA KELLER

Schwanewede. Die Bundeswehr ist grundsätzlich bereit, mit der Lützow-Kaserne in Schwanewede auch den 480 Hektar großen Truppen-Übungsplatz aufzugeben. Das hat Verteidigungs-Staatssekretär Thomas Kossendey am Montag in einem Gespräch mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt, dem Schwaneweder Bürgermeister Harald Stehnken und dem Osterholzer Landrat Jörg Mielke kundgetan. „Aus militärischer Sicht bestehen keine Einwände gegen eine Schließung des Truppen-Übungsplatzes in Schwanewede und einer Verlagerung der Kapazitäten nach Garlstedt“, sagte Mattfeldt über das Ergebnis des von ihm initiierten Treffens. „Allerdings zieht dies einige naturschutzfachliche Aufgaben nach sich, die nun der Landkreis lösen muss.“
Als neuer Übungsplatz insbesondere für die Fahrlehrerausbildung auf Kettenfahrzeugen soll ein Gebiet genutzt werden, das als Flora-Fauna-Habitat (FFH) geschützt ist. „Hier muss jetzt geprüft werden, ob die geplante Neunutzung mit den FFH-Richtlinien verträglich ist“, so Mattfeld. Für die Gemeinde Schwanewede sei das Ergebnis eine gute Nachricht. „Jetzt ist die Möglichkeit für die Gemeinde sehr nahe gerückt, dieses Gebiet zu nutzen, um etwa Baugebiete auszuweisen oder ein Gewerbegebiet anzusiedeln.“
Verwaltung und Politik in Schwanewede haben von Anfang gefordert, auch den Truppen-Übungsplatz zu schließen. Ob mit den Soldaten auch die Panzer abziehen oder Kettenfahrzeuge weiter durch den Ort rollen würden – für die Kommune macht das mit Blick auf die Nachnutzung des Geländes einen großen Unterschied.„Die Nachricht, dass er geschlossen werden kann, freut mich sehr“, sagte Bürgermeister Harald Stehnken in einer ersten Stellungnahme.
c/c: Die Norddeutsche vom 18.09.2012