Erdgasförderung: Bundestagsabgeordneter hat reichlich Fragen an Landesamt

Mattfeldt: „Antworten nicht sehr aufschlussreich“

Völkersen – Der Völkerser Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt hat vom Landesbergamt (LBEG) einmal vor zwei Monaten und dann ein weiteres Mal vor gut fünf Wochen Antworten auf Fragen zu den Emissionen durch das Abfackeln von Gas sowie zur Undurchlässigkeit der Lagerstättenwasserleitungen bei der Erdgasförderung in Völkersen verlangt – und jetzt Antworten bekommen. „Endlich“, wie der Abgeordnete findet.

„Ich habe lange genug darauf warten müssen“, so Mattfeldt. „Letzte Woche habe ich dann Wirtschaftsminister Bode gebeten, dafür zu sorgen, dass ich endlich Antworten auf die Fragen erhalte.“

Die Antworten seien allerdings nicht sehr aufschlussreich gewesen. Weitestgehend scheine das Landesbergamt der Auffassung zu sein, dass alles richtig gelaufen ist, meint Andreas Mattfeldt.

Interessant ist auch der Ton der Antwort auf Mattfeldts Frage: „Ist dem LBEG bzw. der RWE Dea im Zeitraum von 1997 bis heute das Thema Permeation unbekannt geblieben?“

Dazu schreibt Martin Söntgerath vom Landesamt: „Bei den Themen Permeation und Diffusion handelt es sich um physikalische Begriffe, die zu den allgemeinen Grundkentnissen im Ingenieurbereich gehören. So ist der Effekt der Diffusion bereits seit 1835 bekannt. Entscheidend ist nicht, ob solche Effekte bekannt sind, sondern ob sie bei der Bewertung eines Sachverhaltes richtig eingeschätzt werden. Bei der Bewertung der PE-Rohrleitungen im Raum Völkersen wurde bedauerlicherweise eine Fehleinschätzung vorgenommen.“

Auf die Frage, warum das LBEG nicht selbst Gutachten für die Sicherheit der PE-Rohre in Auftrag gibt, verweist man aus dem Landesamt auf die Gesetzeslage. Die sehe vor, dass die jeweiligen Unternehmen unabhängige Sachverständige beauftragten, deren Gutachten dann entsprechenden Genehmigungsanträgen beigefügt würden.

Das sei „allgemeine Verwaltungspraxis“. Mit dieser Vorgehensweise „wird vermieden, dass Behörden Personal- und Haushaltsmittel für diese Spezialfragen vorhalten müssen“, heißt es in der LBEG-Stellungnahme.

„Nach dem Bekanntwerden, dass die RWE Dea eine neue Einpressbohrung von Lagerstättenwasser in Völkersen plant, habe ich mich ebenfalls direkt an das Landesbergamt gewandt und um eine schnelle Auskunft gebeten“, erklärt Mattfeldt, der sich mit den Antworten des Landesbergamtes nicht zufrieden geben mag und gestern weitere Fragen zur Sanierung und zu möglichen Schadensersatzansprüchen der Grundstückseigentümer an die Behörde nach Clausthal-Zellerfeld geschickt. · jw

 
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