Erfahrung PPP – Janika Koske berichtet

Erfahrung PPP – Janika Koske berichtet

Teil 1Mein Name ist Janika Koske und als Teilnehmerin des 30. Parlamentarischen Patenschafts-Programms für junge Berufstätige durfte ich ein ganz besonderes Jubiläumsjahr in den USA miterleben.

Meine Reise ging Anfang August 2013 nach einer interessanten und hilfreichen Vorbereitungsphase durch die zuständige Austauschorganisation mit der gesamten Gruppe von 75 Leuten nach New York City. Zum ersten Mal wurde mir bewusst, wie weit ich jetzt eigentlich von Zuhause entfernt bin. Alle Sehenswürdigkeiten, die man aus Fernsehen und von Bildern kennt, waren plötzlich zum Anfassen nah und die Stimmung in der Gruppe reichte von Aufgeregtheit und Vorfreude bis zu Anspannung vor dem Neuen.

Im Anschluss ging es für mich auf eine dreiwöchige Reise zu meinem Platzierungsort, auf der ich in unterschiedlichen Gastfamilien gewohnt und erste, unvergessliche Eindrücke über Land und Leute sammeln konnte. Vor allem die Weite des Landes wird einem schnell bewusst, wenn man auf einmal stundenlang im Bus oder Flugzeug sitzt, um an den nächsten Ort zu gelangen. Außerdem hat mich überrascht, wie unterschiedlich die Mentalitäten der Menschen in den verschiedenen Staaten und Regionen der USA sind, aber wie freundlich einem dennoch überall jeder begegnet. Auf meiner ersten kleinen Reise habe ich wirklich tolle Menschen kennengelernt und dadurch die ersten Freundschaften geschlossen.

Als ich meinen Platzierungsort Olympia, Washington, etwa eine Stunde südlich von Seattle an der Westküste gelegen erreicht habe, wurde ich von typischem Ortwetter begrüßt – einem Platzregen, der es in diesem Fall aber sogar auf die Titelseite der Zeitungen geschafft hat. Ich habe dort gemeinsam mit meiner Gastmutter und ihrem Hund gelebt. Ihre Kinder sind erwachsen und aus dem Haus und sie liebt es Gastfreundschaft groß zu schreiben. In meinem neuen Zuhause wurde ich sofort herzlich aufgenommen und wie es manchmal im Leben kommt, hat bei uns einfach alles auf Anhieb menschlich gepasst, wir haben uns super verstanden und hatten sogar ähnliche Interessen, was uns über das gesamte Jahr sehr miteinander verbunden hat. Ich bin froh, in ihr eine Person getroffen zu haben, wo ich weiß, dass der Kontakt noch lange erhalten bleiben wird und eine wahre Freundschaft daraus entstanden ist. Unser Wohnort liegt in einer vielseitigen Gegend des Staates Washington, wo die Nähe zur Metropole Seattle, zum Pazifischen Ozean, den Bergen und der kanadischen Grenze spürbar ist. Da ich persönlich gerne Outdoor-Aktivitäten nachgehe, gab es natürlich immer etwas zu tun!

Die ersten Wochen in meiner neuen Heimat auf Zeit gestalteten sich damit, Organisatorisches zu erledigen. Auf dem Plan standen beispielsweise ein Bankkonto eröffnen, eine Sozialversicherungsnummer beantragen und ein Auto kaufen. Viele kleinere Hürden, die mir aber geholfen haben, mich einzufinden und zu verstehen, wie die Dinge funktionieren. Im Anschluss ging es dann mit College weiter. Jeder Teilnehmer der jungen Berufstätigen besucht ein Quartal lang ein amerikanisches Community College, an dem er berufsbezogene Kurse belegt und dadurch den typischen Collegealltag, das Prüfungen Schreiben sowie erste Freunde kennenlernt. Ich war am Clover Park Technical College in Lakewood, WA, etwa vierzig Minuten von meinem Wohnort entfernt platziert, wo ich überwiegend Businesskurse belegt habe. Dort wurde mir aber auch beigebracht, wie man Bewerbungen in den USA fachlich korrekt schreibt, was im späteren Verlauf des Austauschjahres wichtig wird, wenn es heißt, sich um eine Arbeitsstelle zu bewerben. Was ich nicht wusste war, dass dieses College auch mein späterer Arbeitgeber in den USA werden sollte.

Fachlich hatte ich keine Einfindungsschwierigkeiten und habe dadurch verstanden, wie gut und umfangreich eine deutsche Berufsausbildung ist. Mir ist aufgefallen, dass die Lernmethoden und das strategische Denken manchmal ein ganz anderes sind und deshalb war ich glücklich, als ich meinen Kommilitonen zwischendurch noch etwas beibringen, aber im Gegenzug auch selbst lernen konnte.