Frischzellenkur für CDU-Haus

Frischzellenkur für CDU-Haus

Partei greift zu Pinsel und Farbe: Anstrich und Außenreklame für Geschäftsstelle

Von Bernhard Komesker Landkreis Osterholz. Nein, sagt Brunhilde Rühl, die Bezeichnung Litfaß-Säule für die renovierte Fassade des CDU-Hauses an der Bahnhofstraße empfinde sie nicht als Spott oder Kritik. Die großflächige Werbung, so die Kreisvorsitzende, sei vielmehr gewollt: „Wir müssen uns nicht verstecken, sondern sind stolz auf die Partei und diese Farben.“ Der als Angie-Orange apostrophierte Farbton, dazu die überarbeitete Variante des stilisierten Torfkahns als Landkreis-Logo – all das stehe der Union gut: „offen, leicht und modern“. 
 

Außenreklame und Malerarbeiten, sagte Kreisgeschäftsführer Ippe Klaassen, seien die größeren Bausteine der Frischzellenkur gewesen, für die der Vermieter dem CDU-Kreisverband seinen Segen gegeben hatte. Als aber das neue Laminat verlegt werden sollte, stießen Helfer und Handwerker auf einen maroden Untergrund. „Wir haben uns darauf verständigt, dass der Eigentümer im Sommer zunächst für einen neuen Fußboden sorgt, bevor wir den Nadelfilz ersetzen“, erläuterte Brunhilde Rühl.
Mieter seit 1972
Sieben Tage am Stück habe die Modernisierung der Geschäftsstelle die Fachleute und die Freiwilligen beschäftigt, oft bis weit in den Abend hinein. Umbaukosten wollte die Parteichefin lieber nicht beziffern: „Es war eben auch viel Eigenleistung dabei.“ Sie dankte den Sponsoren – neben Andreas Mattfeldt, Axel Miesner und Astrid Vockert – „unsere alten Herren“. Damit meinte sie den Ehrenvorsitzenden Klaus von Düring, den früheren Kreisvizechef Johann Kück, den frühere Landrat-Stellvertreter Hinrich Wischhusen und den ehemaligen Landrat Heinrich Blanke.
Seit Juni 1972 befindet sich die Zentrale der Kreispartei in dem um die Jahrhundertwende errichteten Gebäude, das einst zum Ensemble der berüchtigten Bahnhofsgaststätte gehörte. Seinerzeit war man in Osterholz-Scharmbeck zunächst auch die Anlaufstelle der Christdemokraten aus Verden und Rotenburg. Beim Aufräumen sei man jetzt aber auch noch auf Relikte des Vormieters, eines früheren Frisiersalons, gestoßen, erzählte Rühl. Sie lege Wert darauf, dass die Türen des alten neuen CDU-Hauses auch künftig für alle Interessierten offen seien. Die Bezeichnung Geschäftsstelle, wünschte sie sich, solle hingegen der Vergangenheit angehören.
Neben Kreisgeschäftsführer Ippe Klaassen sind an der Bahnhofstraße 33a auch die Mitarbeiterinnen der Mandatsträger in Bund (Helma Pfaff für Andreas Mattfeldt) und Land (Birgit Reiß für Axel Mienser) anzutreffen. Die Abgeordnetenbüros sind damit die Untermieter des Kreisverbands.
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG, Datum: 21.02.2011