Für „Die Findorffbrüder“ gibt's 19000 Euro

 Ausstellung wird vom Staatsministerium für Kultur und Medien gefördert / Eröffnung am 18. März

Die Ausstellung „Die Findorffbrüder“, die am kommenden Sonntag, 18. März, in der Kunstschau Wümme-Wörpe-Hamme eröffnet wird, erfährt bereits im Vorfeld eine besondere Würdigung: Die Kunststiftung erhält dafür als Förderung 19000 Euro aus dem Budget des Staatsministeriums für Kultur und Medien.
Von PETER HANUSCHKE Lilienthal·Berlin. Die Werke und das Wirken der beiden Brüder, des Moorkommissars Jürgen Christian Findorff (1720-1792) und des Mecklenburgischen Hofmalers Johann Dietrich Findorff (1722-1772), stehen im Mittelpunkt der Ausstellung, mit der sie erstmalig in einer umfassenden Gemeinschafts-Präsentation gewürdigt werden. Schon vor Eröffnung wirft die Ausstellung „Die Findorffbrüder“ ihre Schatten voraus: Die Lilienthaler Kunststiftung erhält durch das Staatsministerium für Kultur und Medien eine Förderung von 19000 Euro. Überregionale Bedeutung Die Förderung erhält die Kunststiftung wegen der „überregionalen Wirkung des Projekts und der besonderen Bedeutung, die die beiden Brüder für die kulturelle Entwicklung des norddeutschen Raumes gehabt haben“, heißt es in der Begründung. Neben einer Vielzahl von Dokumenten, Kartenmaterialien und Bildern zum Schaffen des Moorkommissars werden in der Ausstellung 18 Gemälde und zehn Radierungen des in dieser Region eher unbekannten Hofmalers als Leihgabe des Staatlichen Museums Schwerin sowie der Stadtkirche von Ludwigslust gezeigt.
 

Beantragt hatte die Förderung die „Lilienthaler Kunststiftung Monika und Hans Adolf Cordes“. Und dass sie bewilligt wurde, bedeute jetzt schon eine große Bestätigung – vor allem auch für die ehrenamtliche Arbeit, so Hans Adolf Cordes. Über Wochen und Monate sei die Ausstellung von einem achtköpfigen Team in unzähligen Stunden vorbereitet und organisiert worden. Insgesamt koste die Ausstellung, die bis zum 30. September laufen wird, etwa 100000 Euro. Die Förderung sei natürlich ein wichtiger Baustein, um diese Kosten abzudecken. Da solche Förderungen nur unter bestimmten Voraussetzungen bewilligt würden, „ist sie auch eine besondere Bestätigung unseres Gesamtkonzeptes für diese Ausstellung.“ Unterstützt wurde der Förderantrag auch vom CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt. „Das wird eine Ausstellung der besonderen Art“, hatte er bereits im Vorfeld geäußert, nachdem er sich vor ein paar Wochen vor Ort das Konzept erläutern ließ. Die Ausstellung habe ihren besonderen Reiz: Zum einen werde hier beispielsweise deutlich, welche Leistungen der Moorkommissar Jürgen Christian Findorff Zeit seines Lebens für die Entwicklung der gesamten Region vollbracht habe und zum anderen erfahre der Betrachter, welche künstlerische Schaffenskraft in Johann Dietrich Findorff steckte.
Geboren wurden die Brüder in Lauenburg an der Elbe, beide erlernten wie der Vater das Tischlerhandwerk. Johann Dietrich ging auf Wanderschaft und landete zunächst als Tischlergeselle am Schweriner Hof. Sein Talent zum Malen wurde schnell entdeckt und gefördert. Seine wohl auffälligste Arbeit ist das monumentale Altargemälde in der Stadtkirche von Ludwigslust – es hat eine Größe von über 300 Quadratmetern. Eine Reproduktion (drei mal drei Meter) ist in der Ausstellung zu sehen. Jürgen Christian war verantwortlich für die Kolonisationsarbeiten im Moor. 1771 wurde er auf Initiative der Amtmänner der vier Moorämter Ottersberg, Lilienthal, Osterholz und Bremervörde zum Moorkommissar ernannt.
Bei der Eröffnung am Sonntag wird CDU-Landtagsabgeordneter Axel Miesner sein Grußwort auch im Namen von Staatsminister Bernd Neumann sprechen. Dieser musste sein Kommen wegen der Wahl des Bundespräsidenten am 18. März absagen.
Die Ausstellung „Die Findorffbrüder“ wird am Sonntag, 18. März, um 11.15 Uhr in Trupe 6 eröffnet.

© Copyright Bremer Tageszeitungen AG, Datum: 13.03.2012