Geldsegen für die Erbhof-Sanierung

Geldsegen für die Erbhof-Sanierung

Bewilligungsbescheide gestern überreicht / 1,4 Millionen Euro Gesamtkosten / Überregionale Bedeutung

THEDINGHAUSEN (sp).Der Thedinghauser Erbhof (Baujahr 1620) ist anerkanntermaßen eines der herausragenden noch existierenden Bauwerke der (Weser)-Renaissance. Kein Wunder, dass Samtgemeinde und Gemeinde Thedinghausen das historische Bauwerk mit überregionaler Bedeutung erhalten möchten.

Die Finanzmittel der Kommune reichen hierfür aber bei Weitem nicht aus. Allein die Rekonstruktion des Renaissance-Saales inklusive begleitender Maßnahmen wie Dacherneuerung, Heizung- und Toilettenanlagen sowie Aufzug und kostet 1,4 Millionen Euro. Da sind Förder- und Sponsorengelder natürlich gern gesehen.
Gestern Nachmittag trafen sich die Vertreter der „edlen Spender“ auf dem Erbhof, um ihre Förder- und Zuschussbescheide höchstpersönlich zu überbringen und das künftige Vorzeigeobjekt in Augenschein zu nehmen.
Das niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege (vertreten durch Landesdenkmalpfleger Dr. Volker Glänzer und Abteilungsleiter Steffen Ganzlow) überbrachte 274000 Euro aus Bundes- und 40000 Euro aus Landesmitteln. Die niedersächsische Behörde für Landentwicklung (vertreten durch Dezernatsleiter Siegfried Dierken und Sachbearbeiterin Elisabeth Hoferer) hatte 200000 Euro aus EU-Mitteln im Gepäck. Die Kreissparkasse, vertreten durch die Vorstandsvorsitzende Silke Korthals sowie Henning Struckmann und Sabine Meyer von der örtlichen Filiale, übergab 75000 Euro von der Landes- sowie 25000 Euro von der Kreis-Stiftung.

Die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, vertreten durch Raphaela Harms, beteiligt sich mit 30000 Euro, und die Bremer Landesbank, vertreten durch Marketing-Chef Marco Behn, steuert 70000 Euro für dieses Vorhaben direkt vor der Bremer Haustür bei.
Der Eigenanteil der Samtgemeinde beträgt derzeit 250000 Euro, über weitere Zuschüsse in Höhe von 136000 Euro laufen noch aussichtsreiche Gespräche.
Samtgemeinde-Bürgermeister Gerd Schröder wies bei seiner Begrüßung im Trauzimmer des Erbhofes noch einmal auf die überregionale Bedeutung des Schlosses hin und meinte mit Blick auf die Gäste – darunter auch Landrat Peter Bohlmann, MdB Andreas Mattfeldt, MdL Wilhelm Hogrefe, Kreisdenkmalpfleger Gerhard Precht und Vertreter der SG-Ratsfraktionen: „Ich freue mich, dass wir so erfolgreich die Werbetrommel gerührt haben.“ Die großzügige externe Unterstützung sei auch deswegen nötig gewesen, weil das Projekt vom Samtgemeinderat unter Finanzierungsvorbehalt gestellt worden sei.
Gerd Schröder verteidigte „sein“ Projekt auch gegen gelegentliche Vorbehalte, es sei zu teuer. „Dieses Geld ist bestens angelegt.“
Nach dem Kauf des Erbhofes im Jahre 1999, diversen folgenden Gutachten, Expertisen und Planungen, soll nun im Herbst dieses Jahres mit den Bauarbeiten begonnen werden. Ende 2012 soll das ehemalige herzögliche Lustschloss dann in voller Pracht erstrahlen. Mit Hilfe eines Nutzungs- und Betriebskonzeptes soll es dann mit Leben und öffentlicher Nutzung gefüllt werden.

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