Gibt es Wege zu einer sicheren Erdgasförderung?

Gibt es Wege zu einer sicheren Erdgasförderung?

Altmaier AMMinister Peter Altmaier diskutierte in Völkersen

Einen besonders hochkarätigen Gast aus der Hauptstadt durften wir heute in meiner Heimatortschaft Völkersen empfangen. Zum Thema „Sichere Erdgasförderung“ hatte ich Bundesumweltminister Peter Altmaier eingeladen, um sich vor Ort ein Bild zu machen von der Problematik rund um die Erdgasförderung und in den Dialog mit besorgten Bürgern und Betroffenen zu treten. Nicht nur das Fracking an sich, sondern das beim Frackingvorgang entstehende belastete Lagerstättenwasser stand bei der heutigen Diskussionsveranstaltung im Fokus. Sensibilisiert ist man in Langwedel dafür seit bei einem Unfall vor zwei Jahren belastetes Lagerstättenwasser aus defekten Leitungsrohren ins Erdreich ausgetreten war. Auch für das in Langwedel und umzu aufgetretene Erdbeben im November 2012 wird ein Zusammenhang mit der Erdgasförderung vermutet – natürlich kam diese Thematik ebenfalls zur Sprache. Die Veranstaltung fand schon im Vorfeld das Interesse vieler Medienvertreter, sodass die örtliche Presse ebenso wie der NDR, Sat.1 Regional und Phoenix den Vormittag begleitet haben.

Peter Altmaier, der sich seit gestern Abend in Langwedel befand, traf am Morgen zunächst Vertreter der Bürgerinitiative No-Fracking zum Frühstück. Nach dem offenen und vertrauensvollen Austausch bereiste der Bundesminister mit mir, der Bürgerinitiative, dem Mitorganisator des Stammtisches der Erdbeben-Geschädigten sowie einer Delegation aus heimischen Politikern, Landwirten und Pressevertretern die Feldmark. Wir schauten uns die Stelle an, an der aufgrund des Lagerstättenaustritts eine Bodensanierung durchgeführt wurde und erörterten die Problematik der Verpressung in der Nähe zu Grundwasservorräten.

Im Anschluss waren interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen, mit Minister Altmaier ins Gespräch zu kommen. Im Gasthaus „Zur Post“ in Völkersen erlebten wir einen sehr sachlichen und konstruktiven Austausch mit den rund 150 Gästen. Peter Altmaier formulierte noch einmal klar seine Position: Mit ihm ist Fracking nicht zu machen, so  lang wir die Gefährdung von Natur und Umwelt nicht ausschließen können. Auch den vielen anwesenden Erdbeben-Geschädigten sprach der Minister seine Unterstützung aus. Ich bin dankbar, dass Herr Altmaier so klar Stellung bezieht. So erörterte er auch nochmal, dass das Engagement von mir und vielen betroffenen Fraktionskollegen im Bundestag dazu geführt habe, dass auch die CDU/CSU-Abgeordneten sensibilisiert wurden, die bisher nicht in ihren Heimatwahlkreisen mit der Erdgasförderung in Berührung gekommen sind.  Ziel sei aber letztendlich ein Gesetzentwurf, der nicht nur von unserer Fraktion, sondern über Parteigrenzen hinweg getragen wird – um einen Konsens zu erreichen, der für die Sache steht und nicht nur bis zur nächsten Legislaturperiode überdauert.

Bundesminister Altmaier zeigte sich begeistert vom durchweg konstruktiven Dialog aller Beteiligten und dankte noch einmal für die vielen wertvollen Impulse, die er für seine inhaltliche Arbeit mit nach Berlin nehmen wird. Dieser positive Eindruck von der Veranstaltung wurde auch von anderer Seite bestätigt. So äußerte sich beispielsweise der ehrenamtliche Ortsbürgermeister aus Völkersen Andreas Noltemeyer, selbst Mitglied bei den GRÜNEN, angetan über die Positionen des anwesenden Ministers, aber auch von mir und anderen CDU-Kollegen. Mich freut sehr, dass die ganze Veranstaltung geprägt war von einem überparteilichen Austausch für die gemeinsame Sache. Wichtig ist, dass die Bundespolitik in der neuen Legislaturperiode nun schnell die Weichen für neue Regelungen stellt, die eine sichere Erdgasförderung für Mensch und Natur ermöglichen.  Vor dem Hintergrund der ungeklärten Entsorgungsfrage sowie der Erdbebenproblematik fordere ich die niedersächsische Landesregierung auf, Anträge auf Neuerkundungen für die Erdgasförderung bis dahin kategorisch abzulehnen.

Danken möchte ich nicht nur Bundesminister Altmaier für seine Zeit und sein Engagement, sondern auch allen Gästen sowie den Medienvertretern, die sich heute an der Diskussion zu einer sicheren Erdgasförderung beteiligt haben.