Großes Fest in kleiner Ortschaft Steinberg

Zahlreiche Aktivitäten zum 100-jährigen Bestehen / Ehrengäste loben den Gemeinschaftssinn der Bürger

Von INKA SOMMERFELD. Langwedel-Steinberg. „Das war für unsere kleine Ortschaft ein tolles Fest“, zog Eckhard Behrmann begeistert Bilanz. Am vergangenen Wochenende feierte der Ort Steinberg 100-jähriges Bestehen. An den verschiedenen Aktionen beteiligten sich nicht nur die Bürgerinnen und Bürger. Es kamen auch viele Besucher aus den umliegenden Ortschaften. Der Festausschuss, dem außer Behrmann auch Matthias Ahrend, Fredy Dunker, Carola Evers, Bernd Luttermann, Herbert Wambach und Uwe Ziebur angehörten, hatte alles hervorragend organisiert.

Die Feierlichkeiten begannen am Sonnabend mit einem bunten Umzug durch die Siedlung. Das Besondere: Die Teilnehmer waren wie zu früheren Zeiten kostümiert. So marschierten unter anderem Feuerwehrleute in langen Mänteln, Polizisten mit Pickelhauben, elegant gekleidete Damen und Herren sowie zahlreiche Bauern durch die Straßen, bewundert von staunenden Zuschauern. Am Schluss des Zuges fuhr eine von zwei Pferden gezogene Kutsche. Als der Umzug vor dem Festzelt ankam, erlebten die Organisatoren eine Überraschung: „Das Zelt war voller Besucher, darunter sogar eine Trachtengruppe aus Ottersberg“.

Es folgte das „Spiel ohne Grenzen“, zu dem zahlreiche Gruppen antraten. Mal war Geschicklichkeit gefragt, mal Schnelligkeit. Auch das Publikum amüsierte sich prächtig. Das ging auch am Abend so weiter. Mitglieder der Schlossbühne Etelsen gaben eine Stunde lang Sketche zum Besten. Und dann rockte der Steinberg – DJ Uwe Richter sorgte für Stimmung bis zum frühen Morgen.
Nach dem Gottesdienst im vollbesetzten Festzelt am Sonntagvormittag wurde es offiziell. „Vor 100 Jahren war dies hier eine unwirtliche Gegend, in der Hinrich Köster seine Zukunft aufbauen wollte“, erinnerte Landrat Peter Bohlmann an die Anfänge des Ortes. Inzwischen zeichne sich Steinberg durch Beweglichkeit, Festigkeit und eine solide Gemeinschaft aus.

„Es war damals ein beschwerlicher Anfang, denn vor einem Jahrhundert gab es hier nur Ödland“, sagte Bürgermeister Andreas Brandt. Niemand habe es für möglich gehalten, dass ein so abgelegenes Gebiet sich so gut entwickeln würde. „Der Ort ist dadurch vorangekommen, dass die Einwohner vieles gemeinsam angepackt haben und immer füreinander da sind“, würdigte Brandt das Engagement der Bürger. Auf die Frage, was denn mit den bislang unbefestigten Straßen und Wegen werde, antwortete der Bürgermeister: „Es wird in Verfahren entschieden, welche Straßen im Flecken Langwedel wann ausgebaut werden“ „Vor 100 Jahren war alles sehr beschaulich, aber inzwischen hat sich vieles geändert.

Doch eines ist geblieben: der Zusammenhalt“, betonte Ortsbürgermeisterin Irmtraud Kutscher in ihrer Rede. Wenn der Gemeinschaftssinn weiterhin bestehen bleibe, seien die kommenden 100 Jahre gesichert. Daran schloss sich auch der CDU- Bundestagsabgeordnete und ehemalige Bürgermeister Langwedels, Andreas Mattfeldt, an. Als gern gesehener Gast sagte er beim Steinfelder Jubiläum: „Der Ort ist menschlich und herzlich.“ Die Gäste stärkten sich mit einer deftigen Erbsensuppe, und die Band „Fire Tigers“ machte noch einmal ordentlich Stimmung. Das Jubiläumswochenende ging mit viel Musik und einem Flohmarkt für Kinder zu Ende.

© Copyright Bremer Tageszeitungen AG, Datum: 30.08.2011