Gute Nachricht aus Berlin

 Mehrgenerationenhaus bekommt 2012 30000 Euro / 10000 Euro trägt die Stadt bei

Seit 2007 wird das Mehrgenerationenhaus mit Bundesmitteln unterstützt. Auch für 2012 ist die Hilfe gesichert. Im nächsten Jahr bekommt die Einrichtung 30000 Euro. 10000 Euro werden als kommunaler Beitrag von der Stadt Osterholz-Scharmbeck zur Verfügung gestellt. Dieser Beitrag kann auch in Form von Sachmitteln erbracht werden.
Von Michael Rabba Landkreis Osterholz. Die gute Nachricht erreichte Anne Deutsch vergangene Woche in Form einer E-Mail des CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt: Der Bund fördert das Mehrgenerationenhaus in der Kreisstadt auch weiterhin, im nächsten Jahr bekommt die Einrichtung 30000 Euro aus dem Bundeshaushalt überwiesen. „Die Mail habe ich gleich an alle Kollegen weitergeleitet“, berichtet Anne Deutsch, die dem Trägerverein des Mehrgenerationenhauses, dem Familienzentrum OHZ, vorsitzt.
 

Das Mehrgenerationenhaus wird seit 2007 mit Bundesmitteln unterstützt. Ende dieses Jahres läuft damit der maximal mögliche fünfjährige Förderzeitraum ab. Der Bund legte aber ein sogenanntes „Aktionsprogramm II“ mit der Aussicht auf eine Anschlussförderung auf. Dafür wurde ein Interessenbekundungsverfahren durchgeführt, sprich, der Bund erkundigte sich bei den bislang geförderten Einrichtungen, ob sie auch weiterhin an einer finanziellen Unterstützung interessiert sind.
Komplizierter Antrag Anne Deutsch und das Team des Mehrgenerationenhauses in Osterholz-Scharmbeck konnten darauf nur mit einem klaren „Ja“ antworten und füllten online die recht umfangreichen Unterlagen aus (wir berichteten). Das Bundesfamilienministerium als zuständige Behörde verlangte unter anderem Angaben zur Nutzerstruktur und detaillierte Aussagen zu den Arbeitsschwerpunkten „Alter und Pflege“, „Integration und Bildung“, „Haushaltsnahe Dienstleitungen“ und „Freiwilliges Engagement“. Auch Aussagen über die geplanten Einnahmen und Ausgaben in den Jahren 2012, 2013 und 2014 mussten Deutsch und ihr Team treffen. Und auch diese Frage galt es zu beantworten: „Wie soll Ihr Mehrgenerationenhaus nach Ende des Aktionsprogrammes ab 1. 1. 2015 finanziert sein?“ Die Mühe, all diese Informationen zusammenzutragen, hat sich offenbar gelohnt. Das Mehrgenerationenhaus an der Bördestraße ist in das Aktionsprogramm II aufgenommen worden, teilte Andreas Mattfeldt jetzt mit. Damit gebe es eine „nahtlose“ weitere Förderung. Statt der bisher 40000 Euro zahlt der Bund aber künftig nur 30000 Euro, die restlichen 10000 Euro werden als kommunaler Beitrag eingefordert. Dieser Beitrag kann auch in Form von Sachmitteln erbracht werden, wie es in Osterholz-Scharmbeck bereits Praxis ist: Die Stadt stellt der Einrichtung das Haus an der Bördestraße mietfrei zur Verfügung.
Um in den Genuss der weiteren Förderung in 2012 zu kommen, müssen Anne Deutsch und ihre Kolleginnen und Kollegen aber noch eine bürokratische Hürde nehmen – in Form eines Zuwendungsantrages. In den vergangenen Jahren sei dieser Antrag stets sehr umfangreich gewesen, sagt Deutsch in Rückblick. „Es wurde uns aber versprochen, dass der neue Zuwendungsantrag einfacher und unkomplizierter wird. Wir sind gespannt.“ Die Anschlussförderung verschaffe der Einrichtung ein weiteres Jahr, in dem das Mehrgenerationenhaus Kontakte stärken und seine Angebote und Preise so verändern könne, dass es sich finanziell selbst trägt, sagt Deutsch – durch Einnahmen und Spenden. „Ohne Spenden wird es auch in Zukunft nicht gehen“, betont die Trägervereins-Vorsitzende.
„Das Mehrgenerationenhaus in Osterholz-Scharmbeck hat in der Vergangenheit hervorragende Arbeit geleistet“, schreibt der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt. „Diese Arbeit wird mit der Fortsetzung der Bundesförderung honoriert.“ Als für den Etat von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder mitzuständiger Haushaltspolitiker habe er sich für die Weiterfinanzierung des Hauses eingesetzt, betont Mattfeldt. Sie wisse das Engagement Mattfeldts zu schätzen, kommentiert Sozialdemokratin Anne Deutsch – auch wenn dieser „in der falschen Partei“ sei, wie sie schmunzelnd hinzufügt.

© Copyright Bremer Tageszeitungen AG, Datum: 07.11.2011