Hella Bachmann übernimmt von Adrian Mohr den Vorsitz auf Kreisebene

31. März 2022
Pressespiegel

„Die CDU ist weiblicher geworden“

Hella Bachmann löst Adrian Mohr (re.) ab. Andreas Mattfeldt bleibt der Mann in Berlin Foto: Brodt

Verden – „Die CDU ist weiblicher geworden“, sagte beim Kreisparteitag der CDU in Hutbergen am Dienstagabend der Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt. Und das nicht nur, weil erstmals in der Geschichte der Kreis-CDU mit Hella Bachmann (Langwedel) eine Frau den Vorsitz übernahm. Mit 53 von 58 Stimmen wurde sie zur Nachfolgerin von Adrian Mohr (Dörverden) gewählt, der im 14. Jahr als „Chef“ abtrat.

Mohr hatte in seinem Rückblick von Erfolgen gesprochen wie der Eroberung der Mehrheit und der meisten Mandate im Landkreis sowie der Verteidigung des keineswegs traditionell schwarzen Bundestagswahlkreises, aber auch von Tiefpunkten wie der Bereicherung von Bundestagsabgeordneten bei Maskengeschäften. „Wer da Geschäfte macht, hat im Parlament nichts zu suchen.“

Und dann die „Wahlklatsche“ mit Laschet als Kanzlerkandidat. Mohr wollte vergangenen Chancen nicht nachtrauern, sondern als Oppositionspartei durchstarten und zeigte sicht dabei optimistisch: „Das jämmerliche Gewurschtel der Ampel ist ja schon nach einem halben Jahr nicht auszuhalten.“

Dann trat der Kreisvorsitzende abs wie immer mit den Worten: „Gott schütze unser deutsches Vaterland.“ Die CDU-Mitglieder im Hotel Zur Linde erhoben sich von den Stühlen und spendeten ihm stehende Ovationen.

Nachfolgerin Hella Bachmann will ein Signal zum Aufbruch geben mit Themenwochen, unter anderem zu Klima, Gesundheit und Bildung, bei denen öffentliche Aktionen, Veranstaltungen und Diskussionen dann zu einem Meinungsbild geführt werden sollen, das die oberen Parteigremien beachten sollten.

Der Langwedeler Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt sah dann in seinem Bericht aus Berlin die Corona-Situation sehr gelassen. „Das rauscht jetzt so durch. Ich bin da extrem optimistisch.“ Er hätte sich ohnehin „mehr Schweden und weniger Bayern“ gewünscht.

Aus seiner Sicht sitzt „der größte Ausfall im Bundeskanzleramt“, ist die Verteidigungsministerin Lambrecht „ein Totalausfall“ und handelt die Innenministerin Faeser höchst fahrlässig, weil sie eine Registrierung der vielen Ukraine-Flüchtlinge ablehnt.

Bei der Forderung nach Verzicht auf russisches Gas befürchtete Mattfeldt, dass da das Maulheldentum größer sei als die tatsächliche Leidensbereitschaft der Bevölkerung. Der CDU-Bundestagsabgeordnete sah keine kurzfristige Rettung durch Flüssiggas, denn da bräuchte man 100  000 Fahrten über die Meere bei nur sechs vorhandenen Schiffen. Der CDU-Politiker würde auch eher die drei noch laufenden deutschen Atomkraftwerke länger betreiben, als Öl zu kaufen bei Despoten zum Beispiel in Katar. Denn auch an deren Händen klebe Blut.

Verdener Aller-Zeitung vom 31.03.2022