Innenminister lobt Autobahnpolizisten

Innenminister lobt Autobahnpolizisten

Gestern symbolischen Schlüssel für neues Dienstgebäude auf der Langwedeler Rastanlage „Goldbach“ übergeben

Von Anke Landwehr Langwedel. Die derzeit 33 Beamten der Autobahnwache sind bereits kurz vor Weihnachten umgezogen, doch erst gestern wurde der symbolische Schlüssel für den Neubau auf der Rastanlage „Goldbach“ übergeben – in Anwesenheit von Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann, der die Gelegenheit zu einem Dank an die Soko Dennis nutzte: Sie habe eine ganz hervorragende Arbeit geleistet.

Die Superlative „hervorragend“ und „herausragend“ kamen in der Rede des Ministers noch mehrmals vor. Mal bezogen sie sich auf das neue Gebäude für die Autobahnwache, mal auf die Arbeit der hier tätigen Beamten. Sie hätten mit dafür gesorgt, dass die Zahl der Verkehrstoten auf der Autobahn deutlich zurückgegangen sei. Dennoch müsse weiter über Verbesserungen in der Verkehrssicherheit nachgedacht werden, so Schünemann. Wenn etwa Lkw-Unfälle dadurch ausgelöst würden, dass sich die Fahrer von der Ausstattung ihrer Cockpits ablenken ließen, müssten Sicherheitsmaßnahmen wie automatische Bremssysteme zum Standard werden.
Das Lob des Ministers an das Personal der Autobahnwache gipfelte in dem Satz: „Sie haben es verdient, in so tollen Räumlichkeiten zu arbeiten.“ Dafür hat nach eigenen Worten der Oldenburger Polizeipräsident Hans-Jürgen Thurau den Anstoß gegeben. Bei einem Besuch vor fünf Jahren hatte er die Polizisten in einem „sehr desolaten“ Gebäude vorgefunden und ihnen versprochen, erst wiederzukommen, „wenn ich etwas für Sie getan habe.“ Gestern war es soweit.
Statt in einem „Hamsterkasten“ (Verdens Polizeichef Uwe Jordan) mit 150 Quadratmetern arbeiten die Beamten nun auf 425 Quadratmetern Nutzfläche, verteilt auf drei Etagen. Im Erdgeschoss befindet sich neben der Wache eine Zelle, so dass die früher leidigen Fahrten nach Verden oder Achim entfallen. Im Obergeschoss sind die Büros einschließlich einem Besprechungszimmer untergebracht, im Dachgeschoss die Umkleide- und Sanitärräume. Die Zeiten, in denen sich zwei Polizisten einen schmalen Spind teilen mussten, gehören der Vergangenheit an.
Das alles ist innerhalb des vom Land vorgegebenen Kostenrahmens von einer Million Euro geschaffen worden. Die Polizei, erklärte Peter Bröker als Leiter des Staatlichen Baumanagement Weser-Leine, sei ein besonders guter Partner bei der Durchführung von Baumaßnahmen – „sehr konstruktiv, das Machbare immer im Blick.“ Im Falle Langwedel galt das offenbar insbesondere für den Dienststellenleiter Uwe Homes, der „beinahe wie ein privater Bauherr“ mit viel Sachverstand ein Auge auf alles hatte, wusste Thurau.
Gerade Homes aber war gestern verhindert. Und so traf er weder den früheren Langwedeler Bürgermeister und heutigen CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt noch die Landtagsabgeordneten Wilhelm Hogrefe (CDU) und Gero Hocker (FDP), weder die geladenen Gäste von Feuerwehr und anderen Institutionen und auch nicht Landrat Peter Bohlmann und Langwedels Bürgermeister Andreas Brandt (beide SPD). Brandt sprach von dem Dienstgebäude auf der Südseite der Rastanlage als einem „kleineren Bauwerk von großer Bedeutung.“ Die rund um die Uhr und auch am Wochenende besetzte Station gebe den Langwedelern ein Gefühl von Sicherheit. Auch sei sie „ein gewaltiger Standortfaktor“ bei der Vermarktung des Gewerbegebietes.
Das war nicht der vorwiegende Grund für Uwe Jordan, als er sich über den Neubau freute. Dieser könne in seiner Zweckmäßigkeit vielleicht Vorbild für andere Autobahnwachen sein, meinte der Leiter der Polizeiinspektion Verden/Osterholz mit einem Augenzwinkern in Richtung Schünemann. Jordan abschließend: „Aber den Homes, den gebe ich nicht her.“
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG, Datum: 10.05.2011