Kinder-Nacktfotos: Grauzone beheben

In der aktuellen Diskussion kommen mir die Opfer – nämlich die Kinder und Jugendlichen, die auf sogenannten Posing-Videos zu sehen sind – viel zu kurz. Genauso wie sicherlich zahlreiche andere Mütter und Väter möchte ich mir meine Kinder nicht auf derartigen Videos vorstellen. Oftmals existieren diese Fotos oder Videos jahrelang im Internet und die Kinder und Jugendlichen darauf sind auf längere Zeit stark traumatisiert.

Es ist erschreckend genug, dass es hier offensichtliche eine Grauzone gibt. Hier sind gerade wir als Unionsabgeordnete gefordert, genau zu prüfen ob und wie wir diese sogenannten Posing-Videos bzw. –Fotos aus der Grauzone herausholen können und unser Strafrecht entsprechend angepasst werden kann. Deshalb begrüße ich den Vorstoß meiner Kollegin und stellvertretenden CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Nadine Schön, die eine Untersuchung in Auftrag gegeben hat, um unser Rechtssystem mit Blick auf Kinderpornographie und „Posing“ mit dem anderer Länder zu vergleichen. Auch die Strafverfolgung muss überprüft und international angepasst werden.

Mit dem Körper minderjähriger Kinder und Jugendlicher dürfen keine Geschäfte gemacht werden und sie dürfen nicht zu Objekten sexueller Neigungen werden. Deswegen ist die Bagatellisierung der Fotos unsäglich. Solche Fotos und Videos sind moralisch abstoßend.

Möglicherweise wird es schwierig werden, diese Lücke zu schließen. Aber wir müssen zumindest prüfen, ob die entsprechenden Gesetze verschärft werden können – ohne die Rechte eines jeden von uns einzuschränken, Erinnerungsfotos von unseren Kindern im Urlaub machen zu dürfen.