Krise ist nicht angekommen

Krise ist nicht angekommen

CDU-Bundestagskandidat Andreas Mattfeldt besucht vier örtliche Mittelstandsfirmen

 

Von Klaus Göckeritz Grasberg. Wenn ein CDU-Politiker für die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken eintritt, stößt er bei Unternehmen aus der Solarbranche auf Widerspruch. Wie Andreas Mattfeldt bei seinem Besuch bei den Firmen Solare Energiesysteme Nord (SEN) und Osmer am Wörpedorfer Ring.
Der Bundestagskandidat machte bei seiner Mittelstandstour in der Wörpegemeinde Station und informierte sich vor dem Hintergrund der anhaltenden Wirtschaftskrise über mögliche Folgen für hiesige Firmen und Beschäftigte. Die Krise sei bisher an Grasberg vorbeigegangen, resümierte Mattfeldt am Ende seines Besuchs bei SEN, Osmer, Brinkmann Automobile, Bäckerei Blanke und Einstreu Cordes an der Wörpedorfer Straße.

Den Vorwurf aus der Solarbranche, dass die Christdemokraten nicht genug für die Erneuerbaren Energien täten, wies Mattfeldt zurück. Er trete wie seine Partei für einen Mix aus unterschiedlichen Energieträgern einschließlich der Atomkraft ein. Wo es technisch vertretbar sei, sollte die Laufzeit der Meiler verlängert werden, meinte Mattfeldt. Es sei widersinning, wenn in ferner Zukunft auf Grund von Stromknappheit im eigenen Land Strom aus Atomkraftwerken in Frankreich oder Tschechien eingekauft würde. Von der Atomdebatte unberührt sei der Stellenwert der Eneuerbaren Energien. Sie sollte weiter ohne Abstriche gefördert werden, erklärte Mattfeldt, der von der geschäftlichen Entwicklung von SEN und Osmer beeindruckt war.
Die Solarenergiexperten haben ein weiteres Projekt im Blick. Firmenchef Klaus-Dieter Osmer stellte dem Gast die Idee einer CO2-freien Straßenbeleuchtung vor. Die Idee sei ausgereift, seine Firma würde die Technik zur Verfügung stellen, sagte Osmer. Insgesamt sinnvoll sei es auch, wenn die Bauplanung auf die Solarnergie abgestimmt und die Dächer in Neubaugebieten nach Süden ausgerichtet würden.
Die Abwrackprämie habe das Geschäft stark angekurbelt, erfuhr Matttfeldt bei seinem Besuch in den BWM-, Ford- und Suzuki-Autohäusern Brinkmann. Die staatliche Prämie dürfte sich nach Befürchtungen der Autoexperten allerdings als Bumerang erweisen. Nach Auslaufen der Prämie könnte sich sowohl das Neuwagen- als auch das Werkstattgeschäft verschlechtern.
Auf einen harten Preiswettbewerb in der Bäckereibranche wies Norbert Blanke beim Besuch des CDU-Bundestagskandidaten Andreas Mattfeld hin. Grund seien Industriebäckereien die mit niedrigen Preisen auf den Markt drängten, berichtete der Mittelständler, der 90 Mitarbeiter in Grasberg und 19 an anderen Standorten beschäftigt. Das Bäckereihandwerk sei aufgerufen, weiterhin mit hoher handwerklicher Qualität darauf zu antworten. Als Mutmacher bewertete Andreas Mattfeldt die geschäftliche Entwicklung der Firma Cordes an der Wörpedorfer Straße. Der Chef Heiner Cordes sei mit seiner Idee, Stroh zu zerkleinern und als Einstreu zu liefern, offensichtlich in eine Marktlücke gestoßen. Davon zeugten die gute geschäftliche Entwicklung und Kunden in Deutschland und der Schweiz.

Mattfeldt zog für sich eine positive Bilanz seines Besuchs. Das große Stöhnen finde beim Mittelstand in Grasberg nicht statt, betonte der Christdemokrat.