Mattfeldt nimmt Stiftung Waldheim von Sozialkritik aus

Langwedel-Cluvenhagen. „Wir sind ziemlich irritiert über die Aussagen gewesen. Das konnten wir nicht kommentarlos hinnehmen“, sagte Dieter Hasse, Vorstandsmitglied der Stiftung Waldheim Cluvenhagen, einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung . Dabei blickte er zum Bundestagsabgeordneten Mattfeldt (CDU). Dieser hatte bei der Rede anlässlich des Aschermittwoch-Grühnkohlessens der Kreis-CDU soziale Unternehmen kritisiert. Diese würden aus einem Selbstzweck heraus handeln und die Kosten nach oben treiben. Zudem sagte er: „Wer glaubt, dass Sozialarbeiter sozial arbeiten, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.“

Haase berichtete bei einem Treffen mit Mattfeldt im Waldheim Cluvenhagen, dass er von verschiedenen Personen in der Region darauf angesprochen worden sei und dass die Menschen Mattfeldts Aussagen auf die Stiftung Waldheim bezögen. Der Bundestagsabgeordnete entgegnete, dass er Behinderten-Einrichtungen ausdrücklich von seiner Kritik ausklammere. „Es ist aber so, dass in Deutschland 53 Prozent des Geldes im Haushalt für den Sozialsektor ausgegeben werden. Das funktioniert nicht dauerhaft“, sagte Mattfeldt.

Er kreide den Sozial- und Hilfsverbänden an, dass diese einen enormen Druck auf die Abgeordneten ausüben würden. „Und ich mache mir ernsthaft Sorgen, dass diejenigen, die wirklich Hilfe brauchen – so wie die Behinderten – nicht mehr genug Geld bekommen, weil wir das nicht mehr finanzieren können.“ Dieser Einwand müsse erlaubt sein. „Die pauschale Kritik an Sozial-Einrichtungen halten wir für falsch. Die Mehrausgaben machen nicht die Sozial-Unternehmen. Das ist ein Problem der Politik, die die Ausgaben steuert“, entgegnete Ulrike Behrens, Vorstandsmitglied der Stiftung Waldheim. Mattfeldt stimmte zu, dass vernünftige Steuerungsinstrumente fehlten. Einigen konnten sich die Beteiligten darauf, dass Gespräche der richtige Weg seien.