Mattfeldt und Jantz fordern Erdverkabelung

Neben der Stromtrasse Suedlink rückt nun auch der Ausbau der Trasse Dollern-Landesbergen in den Fokus. Es ist das zweite große Projekt von Tennet, von dem der Landkreis betroffen ist.
VON ONNO KUTSCHER

Landkreis Verden.Der Netzbetreiber Tennet will eine durch Langwedel und Thedinghausen-Blender verlaufende 220 000-Volt-Leitung auf 380 000 Volt aufrüsten (wir berichteten). Die Stromtrasse Dollern-Landesbergen ist neben Suedlink das zweite große Projekt von Tennet, von dem der Landkreis Verden unmittelbar betroffen ist. Deshalb hat sich der zuständige Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt (CDU) jetzt mit Landrat Peter Bohlmann getroffen, um über die Trasse Dollern-Landesbergen zu beraten.

„Die bisherige Trassenführung kann nicht ausgebaut werden, da sie teilweise über bebautem Gebiet verläuft“, sagte Mattfeldt. Sie überspannt Wohnhäuser in Langwedel-Cluvenhagen und rückt nah an bebaute Flächen in Blender heran. Zurzeit würde darüber beraten, auf welchen Freiflächen Alternativtrassen zu finden seien. Dies sei im Bereich zwischen Baden und Etelsen aber auch zwischen Daverden und Cluvenhagen möglich.

„In einigen Bereichen können die Mindestabstände zu Wohnsiedlungen nicht eingehalten werden. Für diese Bereiche brauchen wir die Möglichkeit zur Erdverkabelung“, forderte Mattfeldt. Zurzeit sehe die gesetzliche Lage vor, dass Erdverkabelung bei Wechselstromleitungen (anders als bei Gleichstromleitungen wie Suedlink) technisch noch nicht ausgereift und deshalb nur für vier Pilotprojekte zugelassen sei, so Mattfeldt.

Weil aber die vorgeschriebenen Mindestabstände zur Wohnsiedlungen nicht eingehalten werden können, pocht Mattfeldt auf eine Sondergenehmigung für Erdverkabelung. Deshalb habe er sich auch an den Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel gewandt.

Neben Mattfeldt fordert auch die Bundestagsabgeordnete Christina Jantz (SPD) eine Erdverkabelung: „Eine unterirdische Leitungsführung könnte die bestehende Route optimieren. Von daher sollte rechtzeitig geprüft werden, ob, natürlich unter sehr restriktiven Auflagen, auch bei dieser Trasse eine Erdverkabelung möglich ist“, so Jantz.

„Mit der geplanten Aufrüstung der Stromtrassen sind Sorgen verbunden. Die Anwohnerinnen und Anwohner befürchten eine Beeinträchtigung der Wohn- und Lebensqualität. Diese Sorgen muss man ernst nehmen“, sagte Jantz.

aus Verdener Nachrichten vom 04.10.2014