Mattfeldt und Kadah im Talk-Duell
Kandidaten von CDU und SPD treffen in Verden aufeinander / Tickets sichern
Verden/Achim – Seit Jahrzehnten ist es das ewig junge Duell. Bei den Direktkandidaten machen CDU und SPD das Rennen im Wahlkreis unter sich aus. Vor 16 Jahren entriss Christdemokrat Andreas Mattfeldt völlig überraschend den Sozialdemokraten den fast schon sicher geglaubten Platz an der Sonne, vor dreieinhalb Jahren rettete er das Mandat lediglich mit einem Wimpernschlag Vorsprung ins Ziel. Zur kommenden Bundestagswahl am 23. Februar könnte der Kontrast nicht größer sein. Die SPD schickt die junge Özge Kadah als Herausforderin ins Rennen. Wer ist der oder die Bessere? Leser dieser Zeitung können sich bald selbst ein Bild machen. Mattfeldt und Kadah treffen am Donnerstag, 13. Februar, um 19 Uhr im Portofino in Verden direkt aufeinander. MK-Talk am Tresen heißt das Format. Seien Sie dabei! Bis zu vier Tickets können unter wahl@kreiszeitung.de bestellt werden. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Bei 120 Personen ist Schluss.
„Andreas Mattfeldt stand als Kandidat nie zur Diskussion“, erklärte Kreisvorsitzende Hella Bachmann den eindeutigen Wahlvorschlag auf der Nominierungsversammlung im Spätsommer. Von 126 Stimmberechtigten aus den beiden Kreisverbänden Verden und Osterholz erhielt der 55-Jährige 123 Ja-Stimmen. Unterstützung bekam er von Gitta Connemann, Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion. „Bei der nächsten Bundestagswahl wird nach Mut entschieden und wir brauchen mutige Kandidaten wie Andreas Mattfeldt“, sagte sie.
„Die CDU muss wieder für die Fleißigen im Land da sein“, betonte Mattfeldt selbst. „Das ist ein Regierungsprogramm, das wir umsetzen müssen.“ Ein Ziel hat der Langwedeler als Mitglied im Haushaltsausschuss und Hauptberichterstatter für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz besonders im Blick: „Wir brauchen ein Wachstumspaket, das diesen Namen verdient.“ Er setze sich ein für die innere Sicherheit, wirtschaftliche Stabilität und legale Zuwanderung und versprach: „Ich werde weiterhin offene Worte finden, wenn mir Dinge missfallen, ich lasse mich nicht verbiegen.“
Es ist bereits Mattfeldts fünfte Kandidatur. Angesichts des deutlichen Umfragen-Vorsprungs der CDU ein Selbstgänger? Nicht ganz. Herausforderin Kadah legte in Verden eine Blitzkarriere hin. Wenige Monate nach dem Einzug in den Stadtrat ist sie schon Fraktions- und Stadtverbands-Vorsitzende. Ein nächstes Ausrufezeichen setzte sie bei der Bundestags-Nominierung. Mit 53:26 Stimmen behauptete sie sich gegen den Kandidaten aus dem Kreis Osterholz.
Kadah ist das jüngste von acht Kindern einer jezidischen Familie, hat in Etelsen Frauenfußball gespielt und ist heute bei einem regionalen Energieversorger beschäftigt. Vom Vater hat sie den unschätzbaren Wert der Demokratie erfahren, sagt sie. Er und sie, angekommen in Deutschland, hätten von Anfang an ungemein geschätzt, dass „die Wände hier keine Ohren haben.“
Politisch unterstreicht Kadah die SPD-Linie, sich für die „wahren Leistungsträger“ einzusetzen. Das seien die hart arbeitenden Menschen und nicht die Reichen, die finanziell mehr für das Gemeinwohl beitragen müssten. Sie setzt sich vehement für den ländlichen Raum ein, in dem Mobilität für alle Menschen ermöglicht werden müsse, egal mit welchem Verkehrsmittel. „Manche Familien benötigen dafür auch zwei Autos“. Sollte die SPD Teil einer neuen Bundesregierung werden, bevorzugt sie ganz klar Rot-Grün.
Der Talkabend im Portofino verläuft dreigeteilt. Am Anfang steht eine Fragerunde zu Bundesthemen mit engem Bezug zum Kreis Verden. Anschließend geht es um den Menschen, der hinter dem Politiker steckt. In Runde drei erhalten die Besucher der Veranstaltung die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen. Moderiert wird die Veranstaltung von Redakteur Heinrich Kracke.
KRA
Bis zu vier Tickets per E-Mail
Wer bis zu vier kostenlose Tickets für den Wahltalk ergattern möchte, schreibt eine E-Mail an wahl@verden.de, nennt Namen und Adresse sowie eine Telefonnummer. Die Rückantwort bitte als Eintrittskarte mitbringen. Eine Platzreservierung ist nicht möglich. Und das alles zur besten Abendbrotzeit? Auch daran ist gedacht. Einlass ist am 13. Februar um 18 Uhr, das Portofino bereitet eine kleine Karte vor.