MdB beim Neujahrsempfang

MdB beim Neujahrsempfang

Stadt der Bildung statt neuer Einkaufsflächen
Wilhelm Hogrefe beim Neujahrsempfang der CDU in Achim: „Strategie 2020“ der EU regional umsetzen
Von Wilfried Bendul

Achim. Bundespolitik hin, Umfragewerte her – bei der Achimer CDU vertraut man auf die Arbeit vor Ort und in der Region. Doch die dürfe sich im neuen Jahrzehnt nicht nur an der Kernarbeit innerhalb der Stadtgrenzen festhalten, sondern müsse sich daran orientieren, wie sich Achim vorteilhaft im Landkreis, der Region Bremen, in Europa und in der globalisierten Welt positionieren kann. „Achim 2020 – erfolgreich in Europa“, müsse das Arbeitsziel lauten, gab der Landtagsabgeordnete Wilhelm Hogrefe gestern beim Neujahrsempfang der Achimer CDU vor.

Zum mittlerweile 20. Treffen zum Jahresauftakt hatte Stadtverbandsvorsitzender Rüdiger Dürr einen vollen Saal im Gasthaus Meyer in Bierden. Auf Polit-Promis hatten die Organisatoren verzichtet, die Zugkraft der Veranstaltung war jedoch enorm. Fast 150 Gäste, Verwaltungs- und Vereinsvertreter, Bürger und natürlich Mitglieder benachbarter Gemeindeverbände, lauschten Dürrs traditionellen philosophischen Begrüßungsworten, in denen er diesmal den Zusammenhang zwischen Körper, Gesundheit und Seele herstellte.
Gastredner Wilhelm Hogrefe ging es um Handfesteres: „Mir liegt viel an der guten Entwicklung unseres Landkreises und seiner größten Stadt“, betonte der Gast, „die Voraussetzungen sind mehr als gut und bieten alle Chancen der Entwicklung.“ Er wies dabei vor allem auf die ideale geografische Lage der Stadt und der umliegenden Gemeinden mit einem „Achimer/Oytener Autobahnkreuz“ hin. Das sichere im Wettbewerb der Regionen Arbeitsplätze, Einkommen und soziale Sicherheit. Die Landesregierung habe mit EU-Programmen eine gute Basis für Innovation, Beschäftigung und Integration geschaffen. Zur Halbzeit der Förderperiode bis 2013 seien bereits 30 Millionen Euro in den Landkreis Verden geflossen. Mit Förderzusagen in Höhe von über acht Millionen Euro, so Hogrefe, profitiere Achim überproportional. „Das ist ein Erfolg von Rat und Verwaltung“, lobte der Landtagsabgeordnete.
Brüssel biete aber nicht nur Fördermittel, sondern mit wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen Chancen, im globalen wirtschaftlichen Wettbewerb zu bestehen. Die EU-Förderperiode von 2014 bis 2020 habe deshalb Themen wie „Bildung und Innovation“, „Jugend in Bewegung“ oder „Wachstum mit weniger Ressourcenverbrauch“ als Leitziele erarbeitet. Diese „Strategie 2020“ gelte es regional umzusetzen. Dazu gehöre – mit Blick auf den Verein Haus Hünenburg – auch eine verstärkte Förderung der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft. Vorstellen könne sich Wilhelm Hogrefe für Achim neben dem „Unternehmer“ auch die „Innovation des Jahres“ mit einem Preis zu bedenken.
„Achim hat mit der Schaffung von Arbeitsplätzen in modernen Gewerbeparks bereits gute Ergebnisse vorzuweisen und gleichzeitig mit seinen gut ausgebildeten Menschen, weiteren großen Gewerbeflächen und der verkehrsgünstigen Lage noch viel Potential“, zog Hogrefe Bilanz. Lösen müsse man sich aber endlich vom Dauerthema, wie man dem Weserpark oder Dodenhof Konkurrenz machen könne. „In Zukunft muss es darum gehen, Alleinstellungsmerkmale zu schaffen. Zum Beispiel: Achim – Stadt der Bildung.“


© Copyright Bremer Tageszeitungen AG, Datum: 10.01.2011