Mehr Winter vom Sommer

CDU-Bundestagsabgeordneter wünscht sich einen längeren Urlaub in der kalten Jahreszeit

von Hauke Hirsinger

Drei Tage länger verreisen sollen die Kreisverdener und Niedersachsen während der Winterferien. So zumindest der Wille von Andreas Mattfeldt (CDU). Bei der Opposition zeigt man sich wenig begeistert von dem Vorstoß.

LANDKREIS Wenn es im Winter Halbjahreszeugnisse gibt, erhalten die Schüler nicht nur ihre Noten, sondern auch ein paar Tage Urlaub. Zwei, um genau zu sein. Doch das sind drei zu wenig, wenn man dem ehemaligen Bürgermeister Langwedels und jetzigen CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt Glauben schenken darf: „Ich werde laufend von vielen Bürgern meines Wahlkreises auf die Länge der niedersächsischen Winterferien angesprochen. Die Leute wünschen sich Winterferien, die nicht nur zwei Tage, sondern eine Woche dauern. Deshalb ich kürzlich den niedersächsischen Kultusminister Dr. Bernd Althusmann gebeten, die Winterschulferien auf eine Woche auszudehnen.“

Eine entsprechende Antwort gibt es noch nicht, aber bei der Opposition stößt das Thema auf wenig Verständnis. Der SPD-Landtagsabgeordnete Ralf Borngräber: „Weder Eltern, noch Schüler, noch Lehrkräfte sind bisher an mich herangetreten mit der Bitte, die bisherigen Regelungen zu verändern; weder in meiner Zeit als Lehrer, noch als Schulleiter und auch nicht in der Funktion als Dezernent der niedersächsischen Landesschulbehörde.“

Mattfeldt schwebt vor, die zusätzlichen Winterferien-Tage von den Sommerferien abzuknapsen. Dagegen protestiert man beim niedersächsischen Gaststättenverband DEHOGA. Hauptgeschäftsführer Rainer Balke: „Die gesamte niedersächsische Urlaubsbranche ist stark auf den Sommer angewiesen. Das gilt insbesondere für die Küstenregionen. Eine Urlaubsumschichtung zu Ungunsten der Sommerferien wäre für diese Betreibe äußerst problematisch. Deshalb halten die DEHOGA-Mitglieder in Niedersachsen nichts von solchen Forderungen.“

Mattfeldt schlägt vor, diesem Problem mit einer Erweiterung des zeitlichen Rahmens, in dem die Bundesländer ihre Sommerferien verordnen dürfen, zu begegnen. Balke: „Das würde nur bedingt helfen. Schließlich machen viele Niedersachsen ihren Urlaub in anderen Regionen Niedersachsens. Deren Sommerferien blieben nach wie vor verkürzt.“

aus: Aller-Report, 16.10.2011