Ministerpräsidenten-Wetter

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David McAllister auf Sommertour in Verden zu Gast / Wahlbeteiligung

VERDEN. Land und Leute will David McAllister kennen lernen. So begründete der Ministerpräsident gestern bei seinem Besuch in Verden, dass er zwei Wochen lang durch Niedersachsen reist. Alle, die da vor dem Rathaus auf ihn warteten, schien der Gast allerdings schon zu kennen. Beim Landtagskollegen Wilhelm Hogrefe verwundert das nicht, auch nicht sehr beim CDU-Kreisvorsitzenden Adrian Mohr. Aber es ging so weiter: Hallo Herr Rosenthal, hallo Herr Klopp, hallo Herr Krippendorff…

Einen echten Anlass, vom hohen Besuch einmal abgesehen, gab es für den Menschenauflauf nicht, der sich um McAllister ansammelte. Die Mittagssonne strahlte so, dass gleich mehrfach auf das Ministerpräsidenten-, im Unterschied zum Kaiserwetter, hingewiesen wurde. Genau das richtige also für den Gang durch die Gemeinde, den das Protokoll vorsah.
Auf dem Weg durch die Fußgängerzone sollte der Ministerpräsident und CDU-Landesvorsitzende dann doch einige neue Bekanntschaften machen. Kein Wunder, denn der Wahlkämpfer stürmte mit gewinnendem Lächeln und die Hand zum Schütteln bereit immer wieder auf Einzelne oder Grüppchen zu und plauschte.

So ging es in Richtung Dom. Der Gast immer flankiert von Hogrefe, Mohr, dem Bürgermeisterkandidaten Heinrich Klopp und einem Kamera-Team des NDR. Und spätestens, als McAllister „Verden-Eis“ probieren durfte, gesellten sich auch einige Bürger mit ihren Kameras zum Medientross und knipsten, was das Zeug hielt.
Mit einem Umweg über den Festspielplatz hinter dem Dom, der gerade abgebaut wird, steuerte das Grüppchen schließlich das Domherrenhaus an. Dort warteten die Hände von Wolfgang Reichelt und Gaby Müller darauf, geschüttelt zu werden. Sie sollten nicht enttäuscht werden.
Im Museum erklärte der Präsident des Unternehmensverbands und Sponsorenbetreuer McAllister wie die Zusammenarbeit von Wirtschaft mit Ehrenamtlichen wie Festspielmanagerin Müller in Verden nicht nur die Domfestspiele ermöglichen, sondern auch Projekte wie das Tafelhaus. Und der Gast zeigte sich vom ehrenamtlichen Engagement beeindruckt. In Hinblick auf die Wahl freute er sich nicht nur über die vielen Bürger, die sich bereit gefunden haben, für kommunale Parlamente zu kandidieren, und warb für eine hohe Beteiligung der Wähler beim Urnengang.

Verden fand der Gast übrigens typisch niedersächsisch: vielfältig und geprägt vom ländlichen Raum. Kandidat Klopp konnte sogar noch eins draufsetzen: „Es ist die niedersächsischste Stadt.“ Er wies auf den hier angesiedelten innovativen Mittelstand hin und hoffte, dass auch die geplante Landkreisreform nichts daran ändern werde, dass Verden Kreissitz bleibt. Eine Antwort erhielt er darauf nicht.

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