Parlamentarisches Patenschaftsprogramm: Andreas Mattfeldt wirbt für interkulturellen Austausch
Junge Botschafterinnen aus Finnland und Amerika
Die Austauschschülerinnen Carla Genath (von links vorne), Lillian Halpin, Hazel Westfall und Liina Tuure (zweite von rechts) mit Begleitung zu Besuch bei Andreas Mattfeldt in Verden.
Verden. Seit Herbst vergangenen Jahres sind Lillian Halpin, Hazel Westfall und Liina Tuure in Deutschland. Lillian und Hazel kommen aus den USA und sind 16 Jahre alt. Liina ist Finnin und ein Jahr älter. Alle drei sind im Zuge des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms des Deutschen Bundestages im Wahlkreis ihres Paten Andreas Mattfeldt (CDU). Sie sind die mittlerweile elften, zwölften und 13. jungen Botschafter, für die der Bundestagsabgeordnete aus Völkersen die Patenschaft übernommen hat.
Die 16-jährige Hazel kommt aus Connecticut, wohnt bei einer Gastfamilie in Verden und besucht die zehnte Klasse. Ihr gefällt vor allem das deutsche Schulsystem. „Ich habe das Gefühl, hier lernt man wirklich etwas“, sagt sie. In den Vereinigten Staaten sammele sie Noten und das sei es dann. „Außerdem hat man hier mehr Freizeit“, erzählt die 16-Jährige. Allerdings vermisst sie ihre Hobbys. In den Staaten tanzt die Zehntklässlerin, in Verden gebe es leider kein vergleichbares Angebot. „Ansonsten gefällt mir hier alles super.“
Auch Lillian aus dem Staat New York gefallen Osterholz-Scharmbeck und die deutsche Schule sehr. Ihr Lieblingsfach – wie sollte es anders sein: Englisch. Wie in den USA spielt sie auch hierzulande Fußball. „Ich vermisse aber die Atmosphäre bei den Spielen“, sagt sie. In den Staaten sei die Gemeinschaft um den Sport herum größer, weil die Schulen involvierter seien. „An meiner High-School haben wir immer viele Zuschauer und einen Stadionsprecher.“ Das fehle ihr ein bisschen. Wenn die 16-Jährige Ende des Sommers in die USA zurückkehrt, beginnt sie ihr Studium an einem Community-College.
Die beiden Amerikanerinnen sind sich einer Sache einig: Beide wollen in den USA mehr lüften. Von dieser Angewohnheit sind sie bereits nach wenigen Monaten in Deutschland überzeugt.
Die 17-jährige Liina will vor allem die deutsche Sprache mit in ihr Heimatland nehmen. „Mein Vater spricht etwas Deutsch, wenn ich zu Hause bin, möchte ich besser sein als er“, sagt sie. Auch ihr gefällt es in ihrem deutschen Zuhause gut. „Ich bin von den Menschen hier begeistert.“ Sie findet, die Deutschen seien freundlicher und offener, verglichen mit den Finnen. Aber auch sie vermisst etwas aus ihrer Heimat: das Essen und den Schnee. „Vor allem an Weihnachten fand ich es schade, dass kein Schnee lag.“ Mittlerweile gefallen ihr aber die Temperaturen. „Das ist wie Frühling in Finnland“, sagt die Schülerin. Für alle drei Austauschschülerinnen geht es in der nächsten Zeit auch nach Berlin, um den Bundestag zu besuchen.
Im Zuge des Programms empfängt der Deutsche Bundestag nicht nur junge Menschen aus anderen Ländern, sondern vergibt auch selbst Stipendien. Aus Mattfeldts Wahlkreis wird sich in diesem Jahr Carla Genath aus Osterholz-Scharmbeck auf den Weg in die USA machen. „Carla hat herausragende Testergebnisse bei der Bewerbung gehabt, das hat mir die Wahl erleichtert“, erklärt der Parlamentarier.
Wohin genau die 16-Jährige kommt, weiß sie noch nicht. „Mein Traum wären New York City oder Los Angeles“, sagt sie. Am Ende sei es ihr aber auch nicht so wichtig. „Ich freue mich schon sehr auf die Gemeinschaften an den Schulen.“ Die Schülerin möchte auch in den Vereinigten Staaten ihre beiden Sportarten, Volleyball und Leichtathletik, weiter betreiben.