Patenschaftsprogramm – Bewährungsprobe in Amerika

Patenschaftsprogramm –  Bewährungsprobe in Amerika

Welche Herausforderung auf einen Ottersberger Schüler in den USA wartet

Ottersberg. Bennet Birkner kann es kaum noch abwarten, bis es endlich losgeht. Für den 16-jährigen Ottersberger geht schon bald ein Traum in Erfüllung. Der Elftklässler wird für ein Jahr seinen Lebensmittelpunkt in die USA verlegen, um dort als Botschafter des Deutschen Bundestages und Teilnehmer des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms (PPP), an dem auch der amerikanische Kongress beteiligt ist, zu fungieren. „Egal, wo es für mich hingeht, ich freue mich darauf“, brennt der junge Mann auf sein Engagement in Übersee, fernab der vertrauten Umgebung. Schließlich sei er „neugierig darauf, möglichst viel Neues zu entdecken, Menschen und Lebensweisen kennenzulernen“.

Unterstützung und Rückendeckung erfährt der sportliche junge Mann, der gerne in der Natur ist, kocht und backt und auch hochklassig Handball gespielt hat, von dem hiesigen Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt. „Jeder hat die Chance, durch persönlichen Einsatz etwas aus seinem Leben zu machen, so wie Bennet das mit seiner PPP-Bewerbung gemacht hat“, betont der Politiker, der Bennet Birkner gerne unter seine Fittiche nimmt. Mattfeldt lobt insbesondere die Zielstrebigkeit und Leistungsbereitschaft seines jungen Schützlings.

Seit er erfahren hat, dass ihn der Haushaltspolitiker unter den Mitbewerbern ausgewählt hat, mit denen er das ausgesprochen anspruchsvolle Auswahlverfahren erfolgreich absolviert hatte, steht Bennet Birkner die Freude förmlich ins Gesicht geschrieben. „Allein die Teilnahme an diesem hochkarätigen Programm war es schon wert, sich für das Parlamentarische Patenschaftsprogramm zu bewerben“, ist sich Birkner sicher. Denn bei der intensiven Schulung habe er „unheimlich viel mitnehmen können für künftige Bewerbungsverfahren – egal, ob für die Uni oder den Beruf“.

 

 

Bewährungsprobe in Amerika

Es werden derweil nicht die einzigen wertvollen Erfahrungen sein, die der Elftklässler in seinem Austauschjahr machen wird, weiß der Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt, der das Parlamentarische Patenschaftsprogramm seit 15 Jahren unterstützt, aus Erfahrung zu berichten. Allein im vergangenen Jahr übernahm er die Patenschaft für zwei amerikanische deutsche Schülerinnen und eine Deutsche. In diesem Jahr schickt er Bennet Birkner in die USA und ist gleichzeitig Pate für sechs junge amerikanische Schulbotschafter. „Das ist für alle Beteiligten eine große persönliche Herausforderung“, sagt Mattfeldt mit Blick auf seine vielen PPP-Patenschaften.

Leben in der Gastfamilie

Demnach schickten die Eltern ihre Kinder in die Ferne und erhielten sie nach einem Jahr deutlich erwachsener zurück. „Für die jungen PPPler ist es eine erste richtige Bewährungsprobe, ein ganzes Jahr ohne die schützende Hand der Eltern und der Freunde zu Hause zu überstehen. Gleichzeitig müssen sie sich auf ihre Gastfamilie, auf die fremde Schule und ein anderes Land einstellen“, erklärt der Bundestagsabgeordnete, der sich besonders dankbar zeigt für das Engagement der Gasteltern, von dem die Patenschülerinnen und –schüler erheblich profitierten.

Diese Erfahrungen hat Bennet Birkner noch vor sich. Seit Monaten jobbt er nebenher, um sich das Taschengeld zusammenzuverdienen, dass er als Austauschschüler in den USA benötigen wird. „Ich bin sehr froh, dass alles andere über das Patenschaftsprogramm finanziert wird“, ist

Bennet Birkner, der seine schulischen Schwerpunkte im Bereich Chemie, Bio und Englisch hat, sehr erleichtert. Nach einem Vorbereitungstreffen in Berlin geht es im August oder September in die USA. Wo er dort landen wird, weiß Bennet Birkner noch nicht. „Das stellt sich meist sehr kurzfristig heraus“, erklärt Mattfeldt.

ZUR SACHE

Parlamentarisches Patenschaftsprogramm

Mehr als 40. Mal hat das Parlamentarische Patenschaftsprogramm (PPP) jeweils 720 Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Deutschland und den USA ermöglicht, knapp ein Jahr im jeweils anderen Land zu verbringen und den Alltag des Gastlandes zu erleben. Jeder Teilnehmer lebt während dieser Zeit in einer Gastfamilie und besucht die Schule. Gleichzeitig treten die jungen Menschen bei offiziellen Anlässen als junge Botschafter ihres Heimatlandes auf und erhalten intensive Weiterbildungen. Das PPP wird vom Deutschen Bundestag und dem amerikanischen Kongress finanziert. Durch das Stipendium werden die Reise- und Programmkosten sowie notwendige Versicherungskosten abgedeckt. Auch die Unterbringung in passenden Gastfamilien wird organisiert. Die Bewerbungsfrist für das 41. PPP 2025/2026 beginnt voraussichtlich im Mai. Erst ab diesem Zeitpunkt wird der Link zum Bewerbungsformular (www.bundestag.de/ppp ) freigeschaltet.

Verdener Nachrichten/AK vom 20.03.2024