Pflegeberufe-Gesetz: Die Praxis fordert Zeit für eine Spezialisierung

Pflegeberufe-Gesetz: Die Praxis fordert Zeit für eine Spezialisierung

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Die von der Bundesregierung geplante Reform der Pflegeberufe stand im Mittelpunkt eines Gespräches, das ich in der Krankenpflegeschule des Kreiskrankenhauses Osterholz geführt habe. Es ist die einzige Krankenpflegeschule in den Landkreisen Osterholz und Verden. Ich freue mich sehr, dass diese Einrichtung weit über meinen Wahlkreis hinaus einen hervorragenden Ruf für ihre umfassende und praxisnahe Ausbildung hat.

Gemeinsam mit Pflegedienstleiter Rolf Weiß und dem Leiter der Krankenpflegeschule, Andreas Hinz, habe ich vor allem die Frage diskutiert, welche sinnvolle Alternative es zu einer verpflichtenden dreijährigen gemeinsamen Ausbildung für den Bereich der Alten-, Kinder- und Akutpflege geben kann. Nach meinem Verständnis wird diese sogenannte Generalistik den drei Ausbildungsbereichen nicht gerecht. Wir sind uns einig, dass der Vorschlag des Pflege-Experten der CDU-Bundestagsfraktion, Erwin Rüddel, die Bedürfnisse der Praxis deutlich besser trifft. Der schlägt in Anlehnung an erfolgreiche Modellversuche in zwei Bundesländern vor, die gemeinsame Ausbildung auf zwei Jahre zu reduzieren und ein Jahr der persönlichen Spezialisierung auf einen der drei Bereiche folgen zu lassen. Der Rüddel-Vorschlag macht zudem den Weg frei für eine Prüfung nach zwei Jahren. Das ermöglicht Auszubildenden, die die Prüfung nicht schaffen, einen schnelleren Zugang zum Bereich der Pflegeassistenz.

Grundsätzlich ist es der richtige Schritt, die Pflegeberufe und die Ausbildung dafür aufzuwerten. Wichtig ist mir, dass insbesondere die Arbeitgeber im Bereich der Altenpflege parallel zum geplanten Gesetz dafür Sorge tragen, die Attraktivität der Arbeitsplätze bei Arbeitszeit und Bezahlung zu erhöhen.

Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass keiner der Beteiligten den Kern des geplanten Pflegeberufe-Gesetzes in Frage stellt. Die darin enthaltenen Ideen samt der Akademisierung der Ausbildung sind förderlich für alle in der Branche Beschäftigten und deren Zukunft. Deshalb werde ich mich in Berlin dafür stark machen, das Gesetz mit dem von Pflege-Experten Erwin Rüddel geforderten 2+1-Konzept schnellstmöglich zu verabschieden.