Physiotherapeuten und Logopäden wollen mehr Geld

VON KARIN KÖSTER

Landkreis Osterholz.

50 Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Podologen aus den Landkreisen Verden und Osterholz folgten der Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt und des Fachpolitikers Roy Kühne zum Runden Tisch. Diskutiert wurde unter anderem über die Vergütungssätze. Kühne ist Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages und Berichterstatter für den Bereich Heilmittelerbringer. Neben seiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter ist er Physiotherapeut mit eigener Praxis in Northeim.

„Mein Kollege Roy Kühne ist nicht nur als Fachpolitiker, sondern ganz besonders in seiner Eigenschaft als selbstständiger Physiotherapeut Experte. Er weiß, wovon er spricht – und das nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch. Diese Gelegenheit wollte ich nutzen, um den Heilmittelerbringern in meinem Wahlkreis die Möglichkeit zu bieten, mit ihm ins Gespräch zu kommen und ihre Anregungen und Sorgen mit ihm und mir zu diskutieren“, erklärte Mattfeldt.

Kühne berichtete aus seiner politischen Arbeit und lieferte Verbesserungsvorschläge. Er forderte, dass die Heilmittelerbringer besser vergütet und besser in die Versorgungsverantwortung eingebunden werden müssen. Die Berufsgruppen leisteten einen erheblichen Beitrag bei der ambulanten Versorgung von Patienten in Deutschland, und das müsse sich auch in der Vergütung widerspiegeln.

Viele selbstständige Heilmittelerbringer, so Kühne, lägen derzeit mit ihrem Verdienst unter dem gesetzlichen Mindestlohn. Die Gehälter von tariflich bezahlten Physiotherapeuten in stationären Einrichtungen lägen etwa 40 Prozent über den Vergütungen in freien Physiotherapiepraxen. Kühne forderte deshalb für die selbstständigen Physiotherapeuten einen Verdienst von einem Euro pro Minute, das sei so viel wie ein Handwerker verdiene. „Ein kaputter Rücken muss genauso viel Wert sein wie ein kaputter Automotor“, argumentierte Kühne.

Wümme Zeitung vom 19.10.2015