Politik muss unseren Gastronomen ein Überlebensrezept an die Hand geben

Politik muss unseren Gastronomen ein Überlebensrezept an die Hand geben

Besonders hart vom Lockdown betroffen sind die Gastwirte und das Übernachtungsgewerbe. Gerade die Betriebe dieser für unsere Kultur und unser Zusammenleben vor Ort so wichtigen Branche haben von Anfang an nachgewiesen, dass sie hier bei uns die Corona-Maßnahmen hervorragend umsetzen und alles zum Schutz ihrer Gäste tun.

Als ich als zuständiger Bundestagsabgeordneter von der DEHOGA-Aktion „Der Topf ist leer! Wir dürfen nicht kochen – nach welchem Rezept sollen wir überleben?“ erfahren habe und die hiesigen DEHOGA-Mitglieder in Langwedel mit Töpfen und Suppenkellen „bewaffnet“ an mich herangetreten sind, war es eine Selbstverständlichkeit für mich, mich gemeinsam mit der Achimer Bürgermeisterkandidatin Nadine Fischer eindeutig an die Seite unserer Gastronomen und Hoteliers in den Kreisen Osterholz und Verden zu stellen. Ich möchte damit deutlich machen, dass ich mich für ihre Belange eingesetzt habe und es weiter tun werde.

Unsere heimischen Gastronomen und Hoteliers haben ihre Hausaufgaben gemacht, Rezepte für sichere Gastlichkeit geschrieben und sich danach gerichtet. Aber das Corona-Kabinett und der Ministerpräsident verbieten ihnen in Niedersachsen nach wie vor, mit diesen Rezepten zu öffnen, während in anderen Bundesländern Außengastronomie möglich ist. Das ist nicht gerecht! Wir müssen unseren Gastronomen endlich ein praktikables Überlebensrezept an die Hand geben. Und sie müssen öffnen dürfen.

Alle Hilfen des Bundes können nur denen beim Überleben helfen, deren Betriebe vor Corona finanziell gesund waren. Allen müsste aber auch klar sein, dass gerade diese Branche durch die massiven Veränderungen und neuen Anforderungen der vergangenen Jahre nicht auf Rosen gebettet gewesen sei und viele Betriebe am Rand der Wirtschaftlichkeit arbeiteten.

In vielen persönlichen Gesprächen, Telefonaten und Mails haben mir die Betroffenen ihre prekäre Situation geschildert und auf die existenzbedrohenden Berufsverbote hingewiesen. Seit Monaten fordere ich deshalb öffentlich, in der Bundestagsfraktion und auch gegenüber Regierungsmitgliedern eine moderate Öffnung vor allem für die Außengastronomie und setze mich dafür ein, dass die Corona-Hilfsprogramme des Bundes diese meist mittelständischen Familienunternehmen vor dem Schlimmsten bewahren helfen.

Für mich ist es außerordentlich wichtig, dass wir die Gastronomen und ihre Verbände als Teil der Lösung betrachten. Gemeinsam mit ihnen müssen wir schnellstmöglich Wege finden, dieses Sinnbild für regionale Gastlichkeit und Wertschöpfung, Garant für Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie vielfältigste soziale Kontakte zu erhalten. Politik muss jetzt sichere und verlässliche Rahmenbedingungen für die Zukunft der gesamten Branche schaffen.