Probleme mit den Vergleichszahlen

Mattfeldt (MdB) erneuert Kritik an ALV

LANDKREIS. „Für unsere engagierten Fallmanager ist das wie eine Ohrfeige“, ist ALV-Vorstand Heiko Greitschus-Kock gar nicht glücklich über die Kritik des Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt (CDU) an den Zahlen der kommunalen Arbeitsloseneinrichtung. Die Reaktion aus dem Kreishaus auf die Folgen der Instrumentenreform des Sozialgesetzbuches (wir berichteten) hatte der Langwedeler zum Anlass genommen, erneut auf miese Vergleichszahlen der ALV hinzuweisen. Die widerstreitenden Positionen verhärten sich.

Den Hinweis auf die Struktur der Klientel der ALV lässt Mattfeldt nicht gelten. „Die Hälfte der Leistungsbezieher sind nicht arbeitslos, müssen aber das Einkommen mit Sozialgeld aufstocken“, hatte die Leiterin des Fachdienstes Arbeit, Kerstin Wendt, die Probleme in Verden angedeutet. Über die Vermittelbarkeit von Alleinerziehenden und schwer gesundheitlich eingeschränkten Klienten müsse man nicht spekulieren.

Der Kennzahlenvergleich sei unbestechlich, stellt der Abgeordnete dagegen fest. Dem hatte er entnommen, dass die Integrationsquote der Kunden in den Arbeitsmarkt hinter der von benachbarten Kommunen zurückfalle.

„Uns ging es immer um eine Qualifizierung, die den Klienten eine dauerhafte Perspektive vermittelt“, erklärte Greitschus-Kock die Politik der ALV. Die Dauer der Beschäftigungen werde in den Kennzahlen nicht berücksichtigt.
Die im Kreishaus geäußerte Kritik an den Mittelkürzungen weist Mattfeldt als unrichtig zurück. Die Verminderung der Bundesmittel sei nur die Rücknahme von Erhöhungen der Zuweisungen für Eingliederungsmaßnahmen, die außerplanmäßig vorgenommen worden seien, um Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt abzufangen, die durch die Finanz- und Wirtschaftskrise hervorgerufen worden seien.

Der Verwaltungsratsvorsitzende der ALV, Landrat Peter Bohlmann, hatte vorgerechnet, dass sich nach den Kürzungen in diesem Jahr die Zahl der Klienten in Qualifizierungsmaßnahmen auf 700 Teilnehmer halbiert habe. kle

© 2009 Kreiszeitung Verlagsgesellschaft