RWE Dea will jetzt einen „offenen Dialog“

Infoveranstaltungen in Völkersen und Grasdorf geplant / In Langwedel lädt der Bürgermeister ein

Von Anke Landwehr Landkreis Verden. Die wegen ihrer Informationspolitik heftig in die Kritik geratene RWE Dea will jetzt bei einer öffentlichen Veranstaltung erklären, warum auf der Erdgasförderstelle Z1 in Völkersen kontaminiertes Lagerstättenwasser ausgetreten ist und welche Folgen diese Panne hat. Gastgeber wird der Langwedeler Bürgermeister Andreas Brandt sein. Der Konzern selbst will zu einer weiteren Veranstaltung einladen, bei der es dann im Zusammenhang mit der Bohranlage T 160 in Grasdorf um Fracking gehen soll.

Unternehmenssprecher Derek Mösche gestern auf Anfrage: „Wir möchten verloren gegangenes Vertrauen wiedergewinnen.“ Man bedauere, dass über den Vorfall am 22. August in Völkersen außer den zuständigen Behörden nicht auch der Bürgermeister informiert worden sei. „Das war ein Versäumnis, das ist uns bewusst.“ Da die RWE Dea Wert auf weiterhin gute nachbarschaftliche Beziehungen lege, wolle sie nun in einen offenen Dialog mit allen Interessierten treten. „Wir geloben Besserung“, so ein hörbar zerknirschter Mösche.

Wann die Veranstaltung stattfinden wird, soll heute Vormittag besprochen werden. Dann treffen sich Vertreter des Unternehmens auf der Förderanlage Z1 mit dem Ortsrat, Bürgermeister Andreas Brandt (SPD) und dem CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt. Beide Politiker hatten sich bei der RWE Dea darüber beschwert, dass der Austritt benzolhaltigen Wassers verschwiegen worden war. Er wurde erst rund zwei Monate später durch einen anonymen Hinweis bekannt.

Mattfeldt hat gestern in seinem Weblog von einem Telefonat mit dem Vorstandsvorsitzenden der RWE Dea berichtet. Thomas Rappuhn habe ihm versichert, dass der Vorgang in keinem Zusammenhang mit dem umstrittenen Fracking stehe. Dass auch der Landkreis nicht über den Zwischenfall informierte, hält Andreas Brandt für ein Unding. Er will das Thema deshalb beim Monatstreffen der Bürgermeister im Landkreis Verden ansprechen. „Es kann nicht sein, dass der Landkreis uns bei solchen Vorkommnissen nicht Bescheid sagt“, so der Bürgermeister.

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