Am gestrigen Donnerstag hatten wir auch im Landkreis Verden schwerste Eisglätte. Diese Eisglätte, hervorgerufen durch überfrierenden Regen, wurde bereits am Vorabend sehr gewissenhaft von allen Wetterdiensten angekündigt.
Nach diesen Meldungen haben wir bereits am Abend diskutiert, dass bei so einer extremen Wetterlage der Schulbusverkehr wohl nicht zu verantworten sei und unsere Kinder sich wohl auf Unterrichtsausfall einstellen können.
Selbstverständlich darf nicht bei etwas Schnee oder Eis Schulausfall zur Regel werden, denn wir alle haben uns auf Wetterlagen im Winter einzustellen. Wenn aber wie Donnerstag eine Extremlage eintritt, die ein halbwegs sicheres Ereichen der Schule nahezu unmöglich macht, hat der Landrat schnell zu handeln, schnell zu entscheiden und frühzeitig schulfrei über die Radiosender und Internet zu verkünden. Dies war gerade Donnerstag einfach zu entscheiden, da die Eisglätte viele Stunden vorher bereits exakt angekündigt wurde und die Glätte früh eingetreten ist.
Nahezu alle Landkreise haben hier sehr verantwortungsvoll gehandelt und frühzeitig die Schüler über den Unterrichtsausfall informiert. Nicht so der Landkreis Verden! Hier konnten die Schüler erst ab 7.03 Uhr erfahren, dass sie nicht zur Schule müssen. Zu dieser Zeit haben sich bereits viele Schülerinnen und Schüler gefahrvoll auf dem Weg gemacht und standen an der Bushaltestelle oder fuhren zur Schule. Auch ein früher Blick auf die Internetseite des Landkreises half nicht, da diese technische Probleme aufwies und nicht aufrufbar war. Klasse!
Für mich ist diese katastrophale Informationspolitik unverantwortlich. Denn durch die viel zu späte Unterrichtsausfallmeldung ist sogar eine doppelte Gefahr eingetreten. Die Schüler sind erst bei extremer Straßenlage zur Schule gefahren und von dort bei genauso schlechter Wetterlage wieder zurück. Unzählige Eltern beschwerten sich deshalb über den Landkreis bei mir, obwohl diese Aufgabe nicht in meinen Verantwortungsbereich fällt und ich genauso verärgert war wie die Anrufer, denn auch meine Kinder waren betroffen.
Jetzt mag man meinen dies sei ein Einzelfall in Verden, mitnichten! Bereits im vergangenen Jahr durfte ich diese Problematik mit dem SPD-Landrat hinlänglich diskutieren und mußte leider feststellen, dass man für Argumente nicht zugänglich war. Auch dieses Jahr habe ich in nahezu demselben Wortlaut die Argumentation des Landrates in der Presse verfolgen dürfen und war erschrocken, dass keinerlei Selbstkritik vorhanden war. Das kann man auch beratungsresitent nennen.