Senioren-Union plädiert für zusätzlichen Tunnel

VON BRIGITTE LANGE
Ritterhude. Bis zu 140 Züge am Tag rattern durch Ritterhude. Die Schranken am Bahnübergang Fergersberger Straße sind oft geschlossen. Autofahrer, die sich in der Gemeinde auskennen, umfahren das Hindernis und nehmen den Tunnel an der Straße Am großen Geeren. Dadurch habe sich dort die Situation für Fußgänger und Radfahrer verschärft, erklärt die Ritterhuder Senioren-Union. Auf Initiative ihres Vorsitzenden Ippe Klaassen hatte sie jetzt zum Ortstermin geladen. Mit dabei: der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt. 
„Schon vor zehn Jahren haben wir darauf hingewiesen, dass die Bahnunterführung dort nicht verkehrsgerecht ist“, bemerkt CDU- und Senioren-Union-Mitglied Christian Geffken gegenüber der Redaktion. Seither habe sich die Situation nicht verbessert; im Gegenteil: Durch die Ansiedelung von Arztpraxen, einer Tagesklinik und Geschäften Am großen Geeren nutzten immer mehr Fußgänger auch mit Gehhilfe, Rollator oder Kinderwagen die schmale Unterführung; genau wie Radfahrer. Dabei würden sie ebenso wie Fußgänger den nur in eine Richtung verlaufenden, höher gepflasterten Gehweg verwenden, was zu problematischen und gefährlichen Situationen führe, so der Tenor von Senioren-Union und Bundestagsabgeordnetem. 
Auch beim Ortstermin konnten die Christdemokraten beobachten, wie sich bis zu zehn Autos vor der einspurigen Unterführung stauten. „Gleich zweimal kam es dabei zu brenzligen Situationen“, teilt Mattfeldt in einer Presseerklärung mit. Der Verkehr in der Unterführung werde voraussichtlich nicht weniger, meint er. Bis 2020 werde die Zahl der Züge, die täglich durch Ritterhude rollen, auf 200 steigen. 
Die Senioren-Union setzt sich deshalb dafür ein, die Situation an der Bahnunterführung zu entschärfen: Sie plädiert dafür, einen zweiten Tunnel zu bauen. Aber nur für Fußgänger und Radfahrer, wie Klaassen betont: „Wir wollen keinen zusätzlichen Autoverkehr in die angrenzenden Wohngebiete lenken.“ Auf Geld vom Bund würden sie Mattfeldt zufolge wahrscheinlich vergeblich hoffen, da es sich um eine reine Gemeindestraße handele. Heißt: Ritterhude müsste den Bau allein finanzieren.
Allerdings findet auch Mattfeldt, dass die aktuelle Situation zwingend einer Entschärfung bedürfe. Sein Rat an die Ritterhuder lautet daher, dass Bürgermeisterin Susanne Geils das Gespräch mit der Deutschen Bahn suchen solle, um zu klären, wie das Unternehmen die Lage beurteilt. 
Die CDU Ritterhude will das Thema nun in ihre Fraktion tragen. Die Senioren-Union hofft, dass über den Tunnel dann auch im Gemeinderat beraten wird. 

Osterholzer Kreisblatt vom 28.04.2015 und Die Norddeutsche vom 29.04.2015