Sommerreihe „Den Reichstag entdecken“ – Teil 2

Sommerreihe „Den Reichstag entdecken“ – Teil 2

2012 07 26 Reichstag

Station 2: Der Reichstag – ein Überblick

Einen Katzensprung vom Paul-Löbe-Haus entfernt, steht der Reichstag, ein Gebäude voller Geschichte(n) und Dreh- und Angelpunkt der kleinen Sommerreihe.

Zur Zeit des Kaiserreichs als Sitz des Parlamentes zwischen 1884 und 1894 vom Architekten Paul Wallot erbaut, strahlt der Reichstag auch heute noch im Glanz längst vergangener Tage, denn rein äußerlich hat sich seitdem nicht viel verändert. Innen ist aber im Laufe der Jahrzehnte ein funktionales, modernes Gebäude entstanden, das auch in Sachen Energieversorgung ökologischen Standards der Gegenwart gerecht wird. Zu verdanken haben wir das vorrangig dem britischen Architekten Norman Foster und seinem Team, die den Reichstag Anfang der 90er zur Vorbereitung des Bundestagsumzuges von Bonn nach Berlin an die Ansprüche eines modernen Parlaments angepasst haben.

Außerhalb der ursprünglichen Stadtmauern Berlins errichtet, tagte hier das Parlament des Kaiserreichs und der Weimarer Republik, bis die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler das Parlament entmachteten und die deutsche Geschichte ihren verhängnisvollen Lauf nahm. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges politisch weitestgehend unbeachtet bzw. als Ausstellungs- und Veranstaltungshaus genutzt, fand sich das geschichtsträchtige Bauwerk 1962 erneut außerhalb von Mauern. Die Berliner Mauer, die Ost- und Westberlin voneinander trennte, lief direkt am Reichstag vorbei und separierte den alten Teil der Stadt vom Reichstag, welcher als Symbol westdeutschen Demokratieverständnisses mahnend von Westen herüberblickte.

Das Gebäude trägt heute noch Spuren und Zeugnisse der verschiedenen Eckpfeiler unserer Geschichte in sich, die es kennenzulernen lohnt. Bei der nächsten Station geht’s um Graffiti. Und zwar so ganz ohne Spraydosen.