THW kämpft mit undichter Halle

Wenn es regnet und der Wind ungünstig steht, dann tropft es in die Fahrzeughalle des Technischen Hilfswerks (THW) in Verden. Eine Lösung ist aber in Sicht, denn der Ortsverband steht auf der Prioritätenliste des THW.
VON ONNO KUTSCHER

Verden. Das Technische Hilfswerk (THW) kennt sich mit Katastrophen aus. Hochwasser, Chemieunfälle oder Schiffshavarie – die Einsatzliste ist lang. Der Ortsverband Verden kämpft momentan aber mit einem ganz anderen Problem. „Wenn es regnet und der Wind ungünstig steht, dann tropft es in die Fahrzeughalle“, bestätigt Fabian Schaffhausen, Geschäftsführer des THW im Bereich Verden auf Nachfrage. „Sie ist nicht mehr zeitgemäß und auf lange Sicht auch nicht zu halten.“

Hilfe könnte nun vom Bund kommen. Der Haushaltsausschuss hat beschlossen, bis 2018 für das THW in ganz Deutschland 27 Millionen Euro bereitzustellen – vier Millionen davon im kommenden Jahr. Das zusätzliche Geld soll helfen, die vielerorts maroden THW-Unterkünfte und Liegenschaften auf Vordermann zu bringen.

„Wir haben gute Chancen, Geld zu bekommen“, sagt Schaffhausen, denn der Ortsverband Verden werde auf der Prioritätenliste des THW geführt. Insgesamt 100 Standorte zählt diese Liste. „Wann genau dieses Geld kommen soll, wissen wir aber nicht“, so der Geschäftsführer. „Dass nun aber der Beschluss da ist, war höchste Eisenbahn.“

Dabei will Fabian Schaffhausen die Situation gar nicht unnötig dramatisieren. „Es ist nicht so, dass wir mit den Füßen im Wasser stehen. Man muss aber bedenken, dass unsere gesamte Rettungsausrüstung in dieser Halle untergebracht ist. Feuchtigkeit ist natürlich schlecht.“ Drei Lastwagen, ein Auto, zwei Kleinbusse, ein Großstromaggregat sowie eine Hubarbeitsbühne finden in der Halle Platz. Vermieter ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). „Wir sind bereits im Gespräch und diskutieren, was gemacht werden muss“, sagt Schaffhausen. Fakt ist: „Wir werden eine neue Fahrzeughalle brauchen.“

Auch andere Ortsverbände betroffen
Die marode Fahrzeughalle ist aber nicht das einzige Problem. Auch die Geschäftsstelle sei laut Schaffhausen nicht im besten Zustand. „Zudem fehlt uns ein Jugendgruppenraum.“ All das zeigt, dass der Ortsverband Verden auf das Geld angewiesen ist. Dass das auch anderswo in Deutschland so ist, weiß der Verdener Geschäftsführer nur zu gut. Er berichtet von einem Fall in Göttingen, wo das Gebäude gesperrt werden musste. „Dort ist das THW jetzt in Containern untergebracht“, sagt Schaffhausen. Dazu soll es in Verden nicht kommen. Unterstützung bekommt der Ortsverband von den hiesigen Bundestagsabgeordneten.

Andreas Mattfeldt von der CDU sagte, dass neben einer guten Ausrüstung auch eine adäquate Unterbringung notwendig sei, um das Engagement der ehrenamtlichen Helfer aufrechtzuerhalten. Hoffnung für die Verdener schürte auch Christina Jantz (SPD). Sie sagte, dass der Ortsverband Verden gute Chancen hätte, Gelder zu bekommen.

THW stellt Arbeit vor
Wer sich genauer über die Arbeit des THW informieren möchte, der hat dazu am Mittwoch, 26. November, die Möglichkeit. Ab 19 Uhr bietet der Verdener Ortsverband, Clüversweg 4, einen Info-Abend an. Unter anderem können sich Besucher an diesem Abend über Fortbildungen innerhalb des Dienstes sowie der Ausbildung an der Kettensäge informieren.

aus Verdener Nachrichten vom 22.11.2014