„Unsere Position wird sehr positiv gesehen“

Standort Schwanewede: Gespräch im Ministerium schürt Hoffnung

Von Gabriela Keller Schwanewede. Bleibt die Bundeswehr Schwanewede erhalten? In der Gemeinde keimt nach dem Gespräch einer Delegation gestern im Verteidigungsministerium Hoffnung auf. „Wir haben den Eindruck, dass unsere Position im Ministerium sehr positiv gesehen wird“, sagte Bürgermeister Harald Stehnken unmittelbar nach dem Termin der NORDDEUTSCHEN.
Im 45-minütigen Gespräch mit Staatssekretär Thomas Kossendey legten Stehnken, Ortsbürgermeister Martin Grasekamp und Vertreter aller Ratsfraktionen bis auf die Grünen, die verhindert waren, die Vorzüge des Standortes dar und überreichten eine von allen Fraktionen unterzeichnete Resolution.

 

Neben der Bedeutung der Bundeswehr als Arbeitgeber und der Verbundenheit der Bürger mit den Soldaten warfen die Schwaneweder die Infrastruktur in der Gemeinde in die Waagschale. „Der Staatssekretär machte deutlich, dass die Infrastruktur ein wichtiges Kriterium bei der Standortentscheidung ist“, so Stehnken.
Mit dem Hinweis auf ausreichend Wohnraum für Soldaten, Kita- und Krippenplätze sowie schulische Angebote konnten die Schwaneweder punkten. Laut Stehnken will Kossendey im Sommer Schwanewede besuchen. Geplant sei ein Gespräch mit der militärischen Führung und Vertretern des Dienstleistungszentrums.
„Dass sich der Staatssekretär ein eigenes Bild von den Vorteilen des Standortes machen will, ist ein gutes Zeichen“, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt. Er vermittelte den Termin im Ministerium. Am Gespräch nahm er teil, ebenso die CDU-Landtagsabgeordnete Astrid Vockert. Schwanewede könne „optimistischer als andere Standorte“ in die Zukunft schauen, meinte Mattfeldt gestern. Auch, weil sich hier alle Parteien für den Verbleib der Bundeswehr einsetzten. „Ob eine Region hinter einem Standort steht, ist von großer Bedeutung.“ Den Eindruck hat auch Bürgermeister Harald Stehnken nach dem Besuch in Berlin. Das „einheitliche Auftreten“ der Gemeinde habe den Staatssekretär beeindruckt. Kein Thema war laut Stehnken und Mattfeldt der Investitionsstau in der Lützow-Kaserne. Von rund 50 Millionen Euro Sanierungsbedarf ist die Rede. „Das ist aber kein exklusives Schwaneweder Problem. Das haben andere Standorte auch“, sagt Mattfeldt.

© Copyright Bremer Tageszeitungen AG, Datum: 25.03.2011