Unterstützung für das Institut für niederdeutsche Sprache

Unterstützung für das Institut für niederdeutsche Sprache

Andreas MattfeldtDa die Länder Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein das Abkommen zur Finanzierung des Instituts für niederdeutsche Sprache in Bremen dieses Jahr kündigen wollen, sehe ich das Institut in seiner Existenz gefährdet. Es hat sich jahrzehntelang hauptsächlich aus Landesmitteln finanziert und aktuell einen Jahresetat von 272.000 Euro. Es ist ein Skandal, dass gerade die Länder in denen das meiste Plattdeutsch gesprochen wird, die Finanzierung dieser so wichtigen kulturellen Forschungs- und Bildungseinrichtung stoppen wollen. Das Institut leistet seit 1974 einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der niederdeutschen Sprache und kooperiert unter anderem mit Schulen, Kindergärten, Medien und Theaterleuten.

Der Verein De Plattdüütschen e.V. hat eigens eine Petition gestartet und fordert mit dieser die niedersächsische Landesregierung dazu auf, das Institut weiter zu fördern. Dieser Aufforderung schließe ich mich an. Darüber hinaus habe ich in einem Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel auch die Unterstützung der Bundesregierung erbeten. Diese Unterstützung hat Bundeskanzleramtschef Peter Altmaier dem Institut nun zugesichert. Demnach könne die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Staatsministerin Monika Grütters, sich allerdings nur weiterhin projektgebunden engagieren, wenn auch die Länder ihren Beitrag zur Finanzierung leisten.

Die Länder, allen voran Niedersachsen, dürfen sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Der Bund steht weiterhin bereit für das so wichtige Anliegen, Projekte für den Erhalt der niederdeutschen Sprache zu fördern. Mit der Unterzeichnung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen hat sich allerdings nicht nur die Bundesregierung, sondern hat sich auch das Land Niedersachsen für den Schutz und den Erhalt des Plattdeutschen verpflichtet. Eine Fortexistenz dieses einzigartigen Instituts für niederdeutsche Sprache, das im gesamten Sprachraum tätig ist, ist für eine erfolgreiche und umfassende Förderung des Niederdeutschen unabdingbar. Darum fordere ich die Landesregierung dazu auf, sich ihrer Verantwortung zum Erhalt der plattdeutschen Sprache und Kultur nicht zu entziehen und das Institut für niederdeutsche Sprache auch über das Jahr 2017 hinaus zu fördern.

Weitere Informationen zum Institut sowie der Petition gibt es auf: www.ins-bremen.de