Weitere Förderung von Erdgas unbedingt vermeiden

Weitere Förderung von Erdgas unbedingt vermeiden

Ich richte mich entschieden gegen die geplanten neuen seismographischen Erkundungen der Deutschen Erdöl AG (DEA) in den Landkreisen Osterholz und Verden. Laut aktueller Meldung des Weser Kuriers plant die DEA im Januar und Februar 2019 seismische Messungen in vier Landkreisen, unter anderem auch in den Gemeinden Lilienthal und Grasberg im Landkreis Osterholz. Hinzu kommen weitere geplante Untersuchungen in Achim, Langwedel und Ottersberg sowie in Oyten und der Samtgemeinde Thedinghausen. Es ist nun auch an den Landkreisen, zu prüfen, ob diese die in ihrem Besitz stehenden Straßengrundstücke für derartige Untersuchungen zur Verfügung stellen sollten. Angesichts der überaus schlechten Erfahrungen, die wir seit Jahren mit der Erdgasförderung im Landkreis Verden gemacht haben, bin ich der Meinung, dass eine Nutzung von Flächen und Straßen im Eigentum der Landkreise für seismische Untersuchungen unter keinen Umständen bewilligt werden sollte. Als Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Kreistages in Verden befasse ich mich mit meinen Kollegen seit Langem intensiv mit der Thematik und ihren verheerenden Folgen. Mit jeder weiteren Förderung von Erdgas steigt die Gefahr von Erdbeben. Andere Länder wie Holland haben diese Erfahrungen bereits vor uns machen müssen und daraus ihre Konsequenzen gezogen. Gleiches sollten wir auch tun und alles versuchen, dass es zu keinen weiteren Förderungen kommt.

Schon seit Jahren kämpfe ich gegen die Erdgasförderung im Landkreis Verden. Darum rufe ich zur Unterstützung der Bürgerinitiative in ihrem Einsatz gegen weitere Bohrungen auf. Ich kann nicht genug vor den auch mit der konventionellen Erdgasförderung einhergehenden Risiken für Mensch und Umwelt warnen. Auch wenn die Erdgasförderung an einer Stelle eingestellt werden würde, wäre auch mit Zeitversatz weiter nicht zu gewährleisten, dass sich Druck aufbaut, der sich dann in neuen Erdbeben entlädt. Dieses Risiko will ich für meinen Teil nicht eingehen. Die Schäden und der Wertverlust in unserer Region stehen in keinem Verhältnis zu ihrem Nutzen. Deshalb unterstütze ich die Bürgerinitiative in ihrem Kampf gegen die Erdgasförderung. Und ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Statt die Förderung weiter auszuweiten, muss von Seiten der Politik neben der Schadensregulierung außerdem schon heute mehr für die Langzeitfolgen der Erdgasförderung Sorge getragen werden, wie dies heute bereits im Kohlebergbau der Fall ist. Auch hier sind Unternehmen wie die DEA in der Pflicht.