Wir brauchen eine Neuausrichtung der Förderinstrumente des Bundes bei alternativen Energien wie dem grünen Wasserstoff, marktfähige Produkte und bürgernahe Anwendungen

Wir brauchen eine Neuausrichtung der Förderinstrumente des Bundes bei alternativen Energien wie dem grünen Wasserstoff, marktfähige Produkte und bürgernahe Anwendungen

Wenn wir alternative Energien wie den grünen Wasserstoff möglichst schnell flächendeckend zur Verfügung stellen und einsetzen wollen, müssen wir die guten Ergebnisse unserer langjährigen Forschungen in diesem Bereich endlich praktisch umsetzen. Deshalb setze ich mich als Mitglied des Bundestages und Verantwortlicher des Energie- und Kimafonds (EKF) der Bundesregierung dafür ein, die PS endlich auf die Straße zu bringen und die Fördertöpfe entsprechend neu auszurichten.

Im Bereich des Energie- und Klimafonds, für den ich als Mitglied des Haushaltsausschusses des Bundestages und Berichterstatter für das Wirtschaftsministerium zuständig bin, haben wir die Weichen bereits neu gestellt. Darüber habe ich auch bei meinem Besuch beim weltweit operierenden Unternehmen  Faun, dem Heilshorner Hersteller für Kommunalfahrzeuge gesprochen. Bei den findigen Praktikern um den Kaufmännischen Geschäftsführer der Faun-Gruppe, Matthias Kohlmann (CFO), habe ich damit offene Türen eingerannt. Die Faun-Spezialisten haben gerade die Prototypen ihrer wasserstoff-angetriebenen Müllfahrzeuge und Kehrmaschinen fertiggestellt.

Die vom Fahrgestell-Hersteller gelieferten Rahmen ohne Motor und Getriebe werden von den Faun-Mitarbeitern mit kräftigen Elektromotoren, Brennstoffzellen und gut geschützten Wasserstofftanks ausgerüstet. Das Unternehmen kann zu Recht stolz auf seine Ingenieurleistung sein. Die ist so gut, dass die fertigen Wasserstoff-Fahrzeuge den Stern des Fahrgestell-Herstellers tragen dürfen.

Das ist genau das, was wir jetzt brauchen: Marktfähige Produkte, Reallabore und reichlich Ideen für bürgernahe Anwendung modernster umweltfreundlicher Technik. Nur wenige Meter von diesem innovativen Unternehmen entfernt, planen die Landkreise Osterholz, Verden und Cuxhaven gemeinsam ein Biomasse-Kraftwerk, das später auch grünen Wasserstoff herstellen soll. Das ist ein Leuchtturmprojekt in Niedersachsen, das auch mit Hilfe des Bundes realisiert werden kann. Eine wichtige Ergänzung wäre in meinen Augen auch, im direkten Einzugsbereich und in den beteiligten Landkreisen Wasserstoff-Tankstellen zu bauen und dabei die gut gefüllten Fördertöpfe des Bundes zu nutzen. Das würde den Kauf und Betrieb von Wasserstofffahrzeugen im Nahbereich ankurbeln helfen.

Dabei denke ich keineswegs nur an kommunale Fuhrparke oder Busunternehmen sondern auch an Privat- und Geschäftsfahrzeuge, die mit dem umweltfreundlichen Treibstoff problemlos hohe Reichweiten erzielen.

Eines dieser zum Beispiel in Bremen gebauten Wasserstoff-Autos habe ich noch auf dem Firmengelände näher in Augenschein genommen und dessen Umweltfreundlichkeit gleich nach dem Anlassen festgestellt: Der ist so leise, den hört man gar nicht… .