Wohneigentum stiftet Verbindung

Siedler in Platjenwerbe feiern 75 Jahre

VON WILHELM SCHÜTTE

Platjenwerbe.

Sich eigenes Wohneigentum zu verschaffen, kostet Mühe, Geld und Arbeit. Wer es erreicht hat, schließt sich oft einer Gemeinschaft an, um das Geschaffene im Kreise Gleichgesinnter zu erhalten und zu verbessern oder um Gemeinsamkeiten zu erarbeiten und Verbesserungen zu erreichen. Das gilt auch und insbesondere für die Siedlergemeinschaft Platjenwerbe – sie ist mit etwa 600 Mitgliedern eine der größten im Landesverband Wohneigentum Niedersachsen. Dieser Zusammenschluss wurde bereits im Jahre 1940 gegründet und begeht demnach in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag. Gefeiert wurde das jetzt mit zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Verwaltung, Vereinen, Verbänden, Gemeinschaften sowie etwa 170 Mitgliedern im und am Dorfgemeinschaftshaus.

Nach der Begrüßung ließ der Vorsitzende Giselher Klinger die Geschichte der Gemeinschaft mit dem Baubeginn der sogenannten Seefahrersiedlung im Jahre 1939 noch einmal Revue passieren. Er sah dabei eine Verbindung zur jüngeren Geschichte mit dem Grundsatz der Verbraucherberatung und dem Verbraucherschutz auf allen Gebieten selbst genutzten Wohneigentums und verwies dabei auf die Schautafeln im Gemeinschaftshaus.

Bürgermeisterin Susanne Geils wies auf die schweren Zeiten bei der Schaffung von Wohneigentum hin und schlug einen Bogen zum heutigen Flüchtlingsgeschehen. Die Verwaltungschefin lobte den Vorstand für dessen großes Engagement und dankte dem heutigen Ehrenvorsitzenden und langjährigen Motor, Jürgen Ahlers. „Der Wandel in der Altersstruktur Platjenwerbes ist vollzogen, das macht uns zuversichtlich für die Zukunft“, so die Bürgermeisterin.

Auch Peter Marker vom Landesvorstand hob die Arbeit der Platjenwerber positiv hervor. Neben dem Gast aus Lüneburg taten das auch mehrere Politiker sowie die Vorsitzenden aus vier benachbarten Kreisgruppen. Während sich Landtagsmitglied Gero Hocker (FDP) auf ein kurzes Grußwort beschränkte, sprach Landtagsmitglied Elke Twesten (Bündnis 90/Grüne) von einem Erfolgsmodell der Gemeinschaften und machte deutlich, dass übertriebene Nutzung der sogenannten sozialen Netzwerke oft auch soziale Vereinsamung bedeute. Twesten erkannte für Gegenwart und Zukunft „spürbar gefestigte Wohnstrukturen“. Der Osterholzer Kreisvorsitzende Bernd Wagner sah das ähnlich: Wohnen, Energie, demografischer Wandel und Infrastruktur seien die wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre.

Klinger verlas einen Glückwunsch des CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt, bevor zum Ende des formellen Teils Hans-Walter Klöhn für 25-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurde.

Osterholzer Kreisblatt vom 3.9.2015