Zukunft der Bundeswehr
Gestern habe ich ein Gespräch mit dem Generalinspekteur der Bundeswehr, Volker Wieker, über die anstehende Reform der Bundeswehr geführt. Es geht dabei in erster Linie darum, die Bundeswehr zukunftsfähig zu machen. Auftrag und damit auch Struktur der Bundeswehr haben sich seit Ende des Kalten Krieges grundlegend gewandelt. 1989 dienten ca. 495.000 Soldaten bei der Bundeswehr, darunter ca. 200.000 Wehrpflichtige. Zudem hatte die Nationale Volksarmee der DDR eine Personalstärke von ca. 155.000 Soldaten. Heute umfasst die Bundeswehr ca. 248.700 Soldatinnen und Soldaten. Davon sind ca. 26.4000 Freiwillig länger Wehrdienstleistende und ca. 32.600 Grundwehrdienstleistende. Aufgrund der demographischen Entwicklung wird sich dieser Trend weiter fortsetzen. Dies zeigt, dass angesichts der veränderten sicherheitspolitischen Lage die Wehrdienstleistenden an Bedeutung verloren haben. Außerdem wird ohnehin schon nur noch ein Bruchteil der jungen Männer (13-17 Prozent) einberufen—von Wehrgerechtigkeit ist also nicht mehr zu sprechen.
Die Sicherheit Deutschlands hängt heute nicht mehr vom Wehrdienst ab. Die Reform der Bundeswehr wird wahrscheinlich mehr Auswirkungen auf die Größe als auf die Anzahl der Standorte haben. Ich bin zuversichtlich, dass die Standorte in Garlstedt und in Schwanewede aufgrund ihrer heute schon erfolgten Spezialisierung erhalten bleiben, denn sie sind damit heute schon zukunftsweisend ausgerichtet.