Demostrationen gegen ungezügelte Finanzwelt

Demostrationen gegen ungezügelte Finanzwelt

Die weltweiten Demonstrationen gegen die Finanzwelt kann ich aus tiefstem Herzen verstehen. Ich habe hier vor vielen Jahren Einiges lernen müssen. Denn in  meiner Heimatgemeinde Langwedel wurde zu Zeiten einer absoluten SPD-Mehrheit in den  90iger Jahren mit DAX-Optionsgeschäften eine anständige Summe von Haushaltsmitteln durch hoch risikobehaftete Geschäfte verzockt.  Seinerzeit habe ich gelernt, welche Finanzgeschäfte durch übersteigerte Gier überhaupt möglich sind. Ein Normalsterblicher wie ich konnte sich das nie und nimmer vorstellen.
Nach diesen Erfahrungen habe ich vor vielen Jahren bereits gefordert, dass alle Finanzgeschäfte, die losgelöst sind vom Faktor der Produktion, de facto abgeschafft gehören.

Das hört sich sehr weitreichend an, ist es meines Erachtens aber überhaupt nicht. Durch eine solche Maßnahme würden Investitionen in der Realwirtschaft ankommen und zur Produktivitätssteigerung und damit zur Verbesserung von Lebensqualität eingesetzt. Hier mag jetzt der Industriekaufmann Andreas Mattfeldt sprechen, aber sind wird doch mal ehrlich, wer schafft den Arbeitsplätze und steht auch in Krisenzeiten zu unserem Land und den Arbeitnehmern? Das sind doch unsere produzierenden Betriebe und die nachgelagerte Dienstleistungswirtschaft in kleinen und mittleren Unternehmen. Dies ist für mich klassische CDU-Politik.

Natürlich bin ich nicht naiv und weiß, dass wir  Deutschen alleine in unserer  globalisierten Finanzwelt dies nicht werden umsetzen  können, dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass es so nicht weiter gehen kann.  Ich habe Hoffnung, dass auch in den USA langsam Einsicht einkehrt.

Allerdings ist es auch nicht richtig, die Finanzwelt für die derzeitige Schuldenkrise in den Staaten allein verantwortlich zu machen. Hier sind  Politiker, die alles versprechen damit sie wiedergewählt werden aber  auch die Bürger, die auch heute nur die Politiker und Parteien wählen die sich um das Verteilen von Geldern Gedanken machen, verantwortlich.

Ich kritisiere täglich, auch in eigenen Parteikreisen, dass die Ausgabepolitik immer noch zu großzügig ist. Ich erwarte, dass bis in die letzte Verwaltungseinheit die Einhaltung der Schuldenbremse verinnerlicht wird. Leider erlebe ich, vor allem im sozialen Bereich,  allzu häufig genau das Gegenteil.

Foto: Thorben Wengert/pixelio