Den Kontakt zur Region nicht verlieren

Den Kontakt zur Region nicht verlieren

                             

                            „Ich habe einen direkten Draht zu den Bürgermeistern im Kreis.“ Abgeordneter Andreas Mattfeldt

Bundestagsabgeordneter Andreas Mattfeldt will in den Verdener Kreistag – und freut sich in Berlin auf den Papst

Von Uwe Dammann Landkreise Verden·Osterholz. Zwei Wochen Kommunalwahlkampf im Kreis, hier einen Empfang, dort eine Besichtigung – und wieder Berlin. Der Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt (CDU) pendelt derzeit noch häufiger als sonst zwischen seinem Wahlkreis- und Wohn-Ort und der Bundeshauptstadt hin und her. Am heutigen Donnerstag, 8. September, wird Mattfeldt am Abend in der Bundestagsdebatte zum Haushalt von Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder sprechen.
Als Mitglied im Haushaltsausschuss ist er zuständig für diesen Bereich des Bundesetats 2012. Die Debatte im Plenum des Deutschen Bundestags beendet die Sommerpause und bildet seit Dienstag den Auftakt der parlamentarischen Haushaltsberatungen. Mattfeldts politischer Schwerpunkt liegt deshalb derzeit wieder vollständig in Berlin – dabei will er zur Mitte der Legislaturperiode auch wieder in der Kommunalpolitik im Kreis Verden mitmischen: Mattfeldt will in den Kreistag.
 

„Ich brauche einfach den Bezug zur örtlichen, nachbarschaftlichen Politik, um gemeinsam mit den Menschen wichtige Projekte umzusetzen“, sagt der Christdemokrat. Er glaubt, dass seine langjährige kommunalpolitische Erfahrung, vor allem auch als Bürgermeister, für die Menschen in der Region hilfreich sein könnte. Der Abgeordnete findet, dass es für alle Berliner Politiker sinnvoll sei, sich an der Basis zu engagieren, um den „Blick für die wirklichen Sorgen und Wünsche der Menschen nicht aus dem Auge zu verlieren“. Dass er die auch als Berliner Abgeordneter weiterhin fest im Visier hat, auf diese Feststellung legt er Wert – und hat gleich eine ganze Liste dabei, welche Projekte im Wahlkreis durch seine Hilfe mit Mitteln aus Bundestöpfen unterstützt wurden. Wahlwerbung in eigener Sache kann auch für einen Bundestagsabgeordneten kurz vor der Kommunalwahl nicht schaden.
„Ich habe einen direkten Draht zu den Bürgermeistern im Wahlkreis“, sagt Mattfeldt und gibt dem einen oder anderen Gemeindeoberhaupt gerne einen Hinweis, wo ein Finanztopf in Berlin oder gar auf EU-Ebene anzuzapfen ist. Bisher offensichtlich mit Erfolg: Ob nun der Erbhof in Thedinghausen, der Breitbandausbau in Ottersberg, die Sprachförderung in der Kita der Achimer Schlaumäuse, die Kulturförderung der Kunstschau in Worpswede, der Kindergarten in Dörverden oder der Kindergarten am Dom zu Verden – allesamt profitieren sie von Fördermitteln aus Berlin. Insgesamt konnte Mattfeldt Zuschüsse für neun Kitas im Kreis Verden und zwei Kitas im Kreis Osterholz über insgesamt eine Million Euro vermitteln.
Eng ist Mattfeldts Kontakt auch zur Deutschen Bahn: Ob beim geplanten Umbau für den Bahnhof in Ottersberg oder die langanhaltende Debatte um den Lärmschutz an der Strecke Bremen-Bremerhaven beziehungsweise Hannover-Bremen – der Abgeordnete steht nach eigenem Bekunden bei den Verantwortlichen der Bahn AG „auf der Matte“, um dort die Projekte voranzubringen.
Dass er den Kontakt zur Region in der Hauptstadt nicht verliert, dafür sorgen allerdings auch die vielen Gäste aus dem Wahlkreis, die dem Abgeordneten über die vom Bundespresseamt angebotenen Reisen besuchen können. Das Interesse ist offensichtlich riesengroß – allein 2000 Besucher aus dem Wahlkreis haben nach Auskunft des Abgeordneten bereits in diesem Jahr eine von seinem Büro mit organisierte politische Kurzreise nach Berlin angetreten. „Bei dieser großen Anzahl kann ich nicht mehr jede Gruppe persönlich begrüßen“, sagt Mattfeldt, er sieht die Reisen aber als willkommene Möglichkeit; dem Bürger das „politische Berlin“ zu präsentieren. Dass dort die Zeiten für Schwarz-Gelb einmal besser waren, weiß Mattfeldt; „aber die Regierung ist nicht am Ende“, sagt er mit einem Schmunzeln, auch wenn vor allem der Koalitionspartner FDP eine Wahlklatsche nach der anderen einstecken muss.
Schuldenkrise, Euro-Debatte – Mattfeldt ist im Haushaltsausschuss mit Brennpunkten der bundesdeutschen Politik befasst. Da findet er es nur gut, dass demnächst auch einmal ein anderes Thema im Bundestag im Mittelpunkt steht: Der Papst wird dort vor den Abgeordneten reden und Mattfeldt, obwohl kein Katholik, begrüßt das ausdrücklich; er freut sich darauf, das Oberhaupt der katholischen Kirche aus nächster Nähe zu sehen.

© Copyright Bremer Tageszeitungen AG, Datum: 08.09.2011