Der Hit

Der Hit: Per Rollstuhl durch die Hansestadt
Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt zu Besuch in der Zivildienstschule Ritterhude

Von Ilse Okken Ritterhude. Mit einer Kapazität von 91 Betten sei Ritterhude eine eher kleinere unter den bundesweit 17 Zivildienstschulen. Das erklärte der Bundeszivildienstbeauftragte Dr. Jens Kreuter. Bei seinem Besuch des parkähnlichen Anwesens rund um die alte Villa auf einem Berg oberhalb der Flussniederung ließ er sich mit dem Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt vom Schulleiter Hans Ulrich Zastrow über die Struktur der angebotenen Kurse informieren.

Die viertägigen Blockseminare, die im Verlauf der Zivildienstzeit von den jungen Männern frei gebucht werden können, beinhalten Themen aus dem Bereich der politischen Bildung ebenso wie Fragen zur Organisation oder die Zusammenhänge von Wehrdienst und Zivildienst.
Außerdem gibt es ein- bis zweiwöchige Fachkurse für Zivis, die in Krankenhäusern oder Altenheimen spezielle Kenntnisse benötigen. „Unser Hit ist das Rollstuhltraining, bei dem die Teilnehmer einen Tag lang die Stadt Bremen per Rollstuhl erkunden und ganz neue Erfahrungen machen“, berichtete Schulleiter Hans Ulrich Zastrow. Vorgeschaltete ist zu Beginn für alle eine eintägige Einführung in die Rechte und Pflichten während der Dienstzeit. Das dritte Modul ist ein Lehrgang zur Vertiefung der im Dienst erworbenen Kenntnisse.
Auf Grund der zum 1.Januar 2011 anstehenden Umstellung befänden sich die Zivildienstlehrgänge momentan im Umbruch, erklärte Kreuter. Da noch keine gesicherte Planungsgrundlage existiere, plädiert er für einen Aufschub um zwei Jahre. Im Gespräch sind maximal 18 Tage Schulung (ein Tag Einführung, vier Tage politische Bildung, fünf Tage Sozialkompetenz, fünf Tage Fachlehrgang, drei Tage Reflexionslehrgang), wovon zehn Tage für alle verpflichtend seien. Eine Einsparung gerade im Bereich der politischen Bildung hält er für gänzlich abwegig. Darin ist er sich mit den Kooperationspartnern aus den Reihen der Sozialverbände einig. Irgendwo müssten die Zivis die Gelegenheit haben, über das Problem der Wehrpflicht zu diskutieren. Diese Lehrgänge seien das geeignete Forum, betonte Kreuter.