Der Mattfeldt-Effekt

Bundestagsabgeordnete zieht Stimmen auf sich / AfD neu im Gemeinderat
VON JENS WENCK

Langwedel – Ganz traditionell war das kleine Haberloh der ersten ausgezählte Wahlbezirk im Flecken. Das Resultat: 44 Prozent der abgegebenen Wählerstimmen, ein vorher nie erlebtes Traumergebnis für die FDP. Viele Haberloher stimmten dabei für ihre amtierende Ortsvorsteherin Bijanka Müller.

Bei der Wahl zum Gemeinderat profitierte die CDU eindeutig vom Andreas Mattfeldt-Effekt. Das Bundestagsmitglied aus Völkersen holte mit weitem Abstand die meisten Stimmen für seine Partei. Kurz vor Redaktionsschluss lagen dann die SPD und die CDU in der Auszählung fast gleich auf. Ohne die Briefwahlbezirke Daverden und Etelsen 1 führte die SPD gerade noch mit 36,94 Prozent der Stimmen vor der CDU mit 36 Prozent. 2016 hatten die Sozialdemokraten noch ihre fast schon traditionellen 42 Prozent, blieben bei dieser Wahl aber unter der 40-Prozent Marke.

Verluste hinnehmen musste auch die WGL. Sie hatte 2016 noch die Stimmen der in Langwedel nicht wieder angetretenen Grünen eingesammelt – und musste am Sonntag Verluste von gut sieben Prozent hinnehmen.

Zum ersten Mal angetreten und wahrscheinlich auch mit Sitz im neuen Gemeinderat wird Jochen Rohrberg von der AfD sein, die bei 4,5 Prozent lag. Die FDP, die in der vergangenen Ratsperiode ihre Fraktionsstärke nach und nach durch ehemalige CDU-Ratsmitglieder ausbaute, konnte ihren Stimmenanteil nur leicht erhöhen und lagen ohne die Stimmen aus den letzten beiden Briefwahlergebnisseen bei 4,82 Prozent.

Auch zum ersten Mal in Langwedel dabei: die Linke. Sie lag bei Redaktionsschluss bei 2,59 Prozent. Ein Ergebnis, dass 2016 noch für einen Sitz im Langwedeler Gemeinderat gereicht hatte.

Die Ergebnisse der Wahl zum Gemeinderat im Jahr 2016: SPD 42,2 Prozent, CDU 31,6 Prozent, WGL 20,5 Prozent, FDP 3,4 Prozent, Piraten 2,3 Prozent, die Wahlbeteiligung lag bei 58,7 Prozent.

Besonders bei der Wahl zum Kreistag war der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt das absolute Zugpferd seiner Partei, sammelte Union fast 73 Prozent der Kandidatenstimmen für die Union ein.

Insgesamt kam die CDU auf 35,7 Prozent, die SPD auf 33,6, die Grünen auf 15,6, die FDP auf 5,5 und die AfD auf 5,3.
Verdener Aller-Zeitung vom 13.09.2021